Süddeutsche Zeitung

Umwelt- und Klimaschutz:Gemeinsam zur Energiewende

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Die Landkreise Starnberg , Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech wollen eine Agentur gründen, um die Herausforderungen der Zukunft besser meistern zu können.

Von Sabine Bader, Starnberg

Wer Josefine Anderer im Umweltausschuss des Kreistags sprechen hört, der weiß, dass ihr die Themen Klimaschutz und Energiesparen ganz besonders am Herzen liegen - nicht umsonst ist sie Klimamanagerin der Landkreises. Darum ist es ihr auch so wichtig, dass die geplante Klima- und Energie-Agentur der drei Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech möglichst schnell ihre Arbeit aufnehmen kann. Seit gut einem Jahr bereiten die drei Landkreise die Gründung der Agentur nun intensiv vor. Seither ringen sie um die Modalitäten und versuchen, sich möglichst gut untereinander abzustimmen. "Es war viel, viel Arbeit", sagt Landrat Stefan Frey (CSU) in der Sitzung zu den Kreisräten. Der zukünftigen Agentur geht es unter anderem darum, in den Landkreisen die Energie effizienter als bisher zu nutzen, Privatpersonen mehr in Umweltfragen zu unterstützen und Kommunen, Unternehmen und Institutionen bei der Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes von fachkundiger Seite Hilfestellung zu geben.

Landrat Stefan Frey beklagt im Hinblick auf den Bau von Windrädern die überbordende Bürokratie in Bayern

Ihren Sitz soll die neue Agentur in einem Immobilienkomplex im Grenzbereich der drei Landkreise erhalten. Vier bis sechs Gebäude seien derzeit in der Gegend auf dem Markt, sagte Anderer. Personell starten wolle man mit 3,5 Stellen; im zweiten Jahr sollen es bereits 5,25 Stellen sein, im dritten 8,5. Dass diesbezügliche Leistungen derzeit besonders stark nachgefragt werden, weiß die Klimamanagerin aus Erfahrung - mit bangem Blick in die Zukunft: "Das Thema ist aktueller den je. Denken wir nur an den Krieg in der Ukraine." Und man denke daran, dass die Versorgungssicherheit gefährdet sei. Geht es nach Josefine Angerer, soll die neue Agentur noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Das einmalige Gesellschaftskapital beträgt in jedem der drei Landkreise 16670 Euro, der jährliche Finanzierungsbeitrag bemisst sich an der Einwohnerzahl des jeweiligen Landkreises. Bei 137 000 Bürgern macht dies im Landkreis Starnberg 124 900 Euro.

Im Zusammenhang mit den Bau weiterer Windräder im Landkreis Starnberg klagte Landrat Frey beispielsweise über die überbordende Bürokratie. "Die Flächen sind gar nicht problematisch", sagte er. Unzählige Vorgaben gelte es zu beachten, anstatt zügig loszulegen, und: "Wir verwalten uns schlicht zu Tode." Auch Georg Zerhoch (CSU) stimmte im Ausschuss der Gründung und Satzung der Klima- und Energie-Agentur zu, obwohl er zuvor noch erklärte hatte: "Bei dem Thema Energiewende kriege ich einen dicken Hals." Das letzte Wort in dieser Angelegenheit hat indes der Kreistag.

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