Süddeutsche Zeitung

Programm des Münchner Sommer-Festivals:Pink Floyd bei Tollwood - zumindest teilweise

Lesezeit: 2 min

Ur-Mitglied und Schlagzeuger Nick Mason kommt mit dem Frühwerk der britischen Band in den Olympiapark. Wer sonst noch auf dem Sommer-Festival auftritt.

Von Michael Zirnstein

Jede strahlende Musikergeschichte hat auch ihre "Dark Side Of The Moon" sozusagen (ohne damit die Qualität dieses Klassikeralbums kritisieren zu wollen). Bei Pink Floyd waren die Schattenseiten in den psychedelischen Anfangsjahren sicher die Drogen- und Psycho-Probleme ihres Wunderknaben Syd Barrett, später dann der Dauerzoff zwischen den Egomanen David Gilmore und Roger Waters, und in der Post-Pink-Floyd-Ära die zum Teil Anstoß erregenden politischen Äußerungen des knurrigen Masterminds Waters.

Proteste wie bei Waters' Solo-Auftritten sind jedenfalls nicht zu erwarten, wenn in diesem Sommer ein verdienstvolles Pink-Floyd-Ur-Mitglied zum Münchner Tollwood-Festival kommt: Nick Mason. Er hatte beim Architekturstudium Roger Waters und Rick Wright kennengelernt und mit ihnen jene Gruppe gegründet, die Syd Barrett 1965 zu Pink Floyd komplettierte - eine der stilbildenden Bands der Rock-Historie.

Auf allen Alben spielte Mason Schlagzeug. Er wirft vielleicht nicht den längsten Schatten, trommelte auch nie besonders spektakulär, aber immer dem Gesamtwerk und den Songs dienlich. Außerdem erarbeitete Mason die prägnanten Geräuscheffekte. So bohrte er zum Beispiel Löcher in die Mitte von Pence-Stücken, um diese an einer Kette im Stück "Money" zum Rasseln zu bringen.

Beim Tollwood wird der 80 Jahre alte Drummer am 9. Juli mit seiner 2018 gegründeten Band Nick Mason's Saucerful of Secrets vor allem das Frühwerk in der Musikarena strahlen lassen: also die Ära von "The Piper At The Gates Of Dawn" von 1967 bis zu "Obscured By Clouds" von 1972, inklusive des 23-minütigen Masterpieces "Echoes". Der Daily Telegraf fand's "gewaltig, elektrisierend, galvanisierend, hypnotisierend".

Damit ist das einmonatige Tollwood-Musik-Programm nahezu komplett (bis auf den 30. Juni). Weitere gewichtige Rock-Oldies sind dabei: Toto (24. Juni), ZZ Top (14. Juli), Funk-Guru Nile Rodgers mit Chic (5. Juli), Status Quo & Canned Heat (8. Juli), und auch Nachfolger wie Greta van Fleet, die sich auf Led Zeppelin beziehen (6. Juli).

Viele Stars aus dem deutschsprachigen Raum werden heuer erwartet: die TV-bekannten Sängerinnen Sarah Connor (25. Juni) und Lena (mit Leony, 29. Juni), die Achtzigerjahre-Helden Alphaville (23. Juni), die junge Wiener Schickeria Bilderbuch (21. Juni), die Großstadt-Cowboys The Boss Hoss (26. Juni), Songwriter-Charmebolzen Clueso (3. Juli), Soul-Styler Jan Delay (4. Juli), die Party-Posse Kaffkiez (13. Juli) und Tollwood-Stammgast Haindling (17. Juli).

Viele Konzerte sind bereits ausverkauft, etwa Dieter Thomas Kuhn (22. Juni), Schmidbauer & Kälberer mit Hannes Ringlstetter, Nina Chuba (27. Juni), Beth Hart (1. Juli), Deine Freunde (7. Juli) und - wie nicht anders zu erwarten - Take That (2. Juli).

Nick Mason, Di., 9. Juli, Tollwood, Olympiapark-Süd, www.tollwood.de

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.6446325
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.