Süddeutsche Zeitung

Münchner Kulturbauten:Villa Stuck muss schließen

Wegen Sanierungsarbeiten wird das Museum 2024 für mindestens anderthalb Jahre nicht zugänglich sein. Ein Ausweichquartier ist bereits gefunden - warum der Schritt für München trotzdem gravierend ist.

Von Susanne Hermanski

Die Villa Stuck wird am 11. Februar 2024 geschlossen, für mindestens anderthalb Jahre. Die Münchner Kunst- und Ausstellungsszene trifft das hart, macht doch auch das größte der drei wichtigen städtischen Museen - das Münchner Stadtmuseum - Anfang 2024 dicht, wenn auch noch deutlich länger. Anders als das Stadtmuseum muss die Villa Stuck nicht dessen Schicksal der siebenjährigen Wanderschaft in Form von gelegentlichen Gastspielen in anderen Institutionen teilen. Die Villa Stuck erhält ein Interim.

Ein Ort dafür ist bereits gefunden, an dem Museumsdirektor Michael Buhrs und sein Team wenigstens Wechselausstellungen werden zeigen können: ein Geschäftshaus an der Goethestraße 54. Es gehört der Projektentwicklungsfirma Legat Living. Den touristischen Anziehungspunkt, den die historische Villa Stuck für München bedeutet, wird das freilich kaum ersetzen können.

Der Maler Franz von Stuck hatte sie in den Jahren 1897/98 sowie 1914/15 erbaut und als Gesamtkunstwerk konzipiert. Zuletzt generalsaniert und durch Anbauten ergänzt wurde diese 1999 bis 2004. Jetzt ist die Gebäudetechnik aber offenbar schon wieder veraltet. An den Fassaden, so heißt es, sind Sanierungen zum Substanzerhalt nötig. Und offenbar entsprechen Brandschutz und Sicherheitstechnik nicht mehr aktuellen Anforderungen. "Die verbauten technischen Anlagen sind am Ende ihrer Gebrauchsfähigkeit angelangt", vermeldet die Stadt.

Dafür investiere man nun rund 14 Millionen Euro. In dem Budget ist zudem die Verbesserung der Barrierefreiheit veranschlagt. Die Freigabe der Mittel soll der Stadtrat am 29. November bewilligen. Die Wiedereröffnung der Villa ist nach heutigem Stand für Sommer 2025 geplant.

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