Süddeutsche Zeitung

Musik in München:Zu viel los gerade

Das Berliner Indie-Label Staatsakt feiert seinen 20. Geburtstag: Mit einem Buch, einer Tour und einem zugehörigen Auftritt in den Münchner Kammerspielen.

Von Jürgen Moises

Tote Fische in der Oder und schwarze Wolken über dem Berliner Grunewald. Weil dort ein Munitionslager brannte. Das war das apokalyptische Setting, als die Berliner Band Die Türen ihr Album "Kapitalismus Blues Band" aufnahm. Heute könnte man zu diesem Tableau auch noch die Kriege in der Ukraine, in Bergkarabach und Israel hinzufügen. Um dann mit dem Titel eines Türen-Songs zu kontern: "Zu viel los gerade".

Viel los ist gerade auch um Maurice Summen, den Sänger der Band, der seit 20 Jahren das wichtige Berliner Indie-Label Staatsakt leitet. Die Türen sind dort so etwas wie die Haus-und-Hof-Band. Und wenn nun Staatsakt seinen 20. Geburtstag feiert, gehört eine Geburtstags-Tour der Türen unbedingt dazu.

Diese führt die Berliner am 14. Oktober in die Münchner Kammerspiele, zusammen mit der Berliner Musikerin Nichtseattle und der Münchner Postpunk-Band Friends Of Gas. Neben ihrem tollen neuen, postpunkigen Album haben Summen & Co auch das Buch "Was erscheint, ist gut, was gut ist, erscheint" im Gepäck, das in Form von Interviews mit fast 40 Staatsakt-Künstlern eine Art "Oral History" des deutschen Indiepops der letzten 20 Jahre erzählt. Immerhin auch schon seinen 11. Geburtstag feiert ebenfalls am 14. Oktober der Münchner Musik-Club Milla (Holzstraße 28). Hier treten als musikalische Gratulanten die Neo-Soul-Band Zoëla, das Trash-Pop-Duo Cousines Like Shit und das Krautrock-Projekt Hodo Gaia an.

20 Jahre Staatsakt — Die Jubiläumstour, Sa., 14. Okt., 20 Uhr, Münchner Kammerspiele, Falckenbergstraße 1, www.muenchner-kammerspiele.de

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