Süddeutsche Zeitung

Zur Wiesnzeit:Barack Obama kommt nach München

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Von Ulrich Schäfer

Zwei Jahre lang haben Felix Haas, Bernd Storm van's Gravesande und Andreas Bruckschlögl alles versucht, sie haben Mails geschrieben, Mittelsmänner eingeschaltet, am Ende auch ein Video von sich gedreht - natürlich in Lederhosen. Sie warben bei "Mister President" für München, für das Oktoberfest und ihre Veranstaltung: das Gründerfestival Bits & Pretzels.

Und dann kam, völlig überraschend, vor zwei Wochen mit einer ganz normalen Mail die Zusage: Barack Obama, der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, wird am 29. September nach München kommen und das größte Start-up-Festival der Republik, die Bits & Pretzels, eröffnen. In einem moderierten einstündigen Gespräch wird Obama vor 5000 Teilnehmern in der Münchner Messe über sein Leben und Führung in der Welt sprechen. Das gaben die drei Gastgeber von Bits & Pretzels, die selber mehrere erfolgreiche Start-ups gegründet haben, am Dienstag bekannt.

"Leadership bedeutet, Menschen zu inspirieren und ihnen die Fähigkeit zu geben, ihre Welt zu verändern - und es gibt niemanden auf dieser Welt, der dies so sehr verkörpert wie Präsident Barack Obama", teilten Bruckschlögl, Storm van's Gravesande und Haas mit. "Wir fühlen uns geehrt, dass Präsident Barack Obama unsere Einladung nach München angenommen hat, um seine Erfahrung und Leidenschaft mit unserer Bits & Pretzels-Community zu teilen."

Haas und seine Mitstreiter waren vor zweieinhalb Jahren auf die Idee gekommen, Obama nach München einzuladen. Zuvor hatten sie im November 2016 den Präsidenten aus nächster Nähe am Rande des SZ-Wirtschaftsgipfels erlebt. Obama war damals zum Abschiedsbesuch in Berlin und traf sich zum Abendessen mit Kanzlerin Angela Merkel im Hotel Adlon, wo gleichzeitig auch der SZ-Wirtschaftsgipfel stattfand. Am darauf folgenden Morgen trainierte der amerikanische Präsident im Fitnessraum des Adlon, direkt neben Haas und Co.

Möglicherweise wird Obama bei seiner Visite in München auch das Oktoberfest besuchen. Beim Besuch der Hannover Messe im Frühjahr 2016 hatte er sich für die Gastfreundschaft bei seinen Deutschland-Aufenthalten bedankt, nicht zuletzt beim G-7-Gipfel, der im Jahr zuvor im bayerischen Elmau stattgefunden hatte, und gesagt: "Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich in Deutschland noch nie das Oktoberfest besucht habe. Also werde ich zurückkommen müssen, und ich denke dass es mehr Spaß macht, wenn man nicht Präsident ist."

Daraufhin hatte ihn Oberbürgermeister Dieter Reiter eingeladen, gemeinsam mit ihm beim Anstich im Schottenhamel-Zelt die Wiesn zu eröffnen. Auch die beiden Wiesnwirte Christian und Michael Schottenhamel hatten Obama in ihr Zelt eingeladen. Ob der frühere US-Präsident dieser Einladung in diesem Jahr folgt, ist unklar: Das Münchner Rathaus nahm dazu am Dienstag nicht Stellung.

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