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Elektromobilität:Landkreis zahlt Ladesäulen für Busse

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Bisher sollten Städte und Gemeinden die Infrastruktur für die Elektrifizierung von Linien auf ihrem Gebiet selbst finanzieren. Nun werden ihnen die Kosten erstattet.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Der Landkreis entlastet beim Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrobusse die Kommunen finanziell und übernimmt die anfallenden finanziellen Aufwendungen für Ladesäulen. Wenn eine bestehende Trasse elektrifiziert oder eine neue Linie aufgebaut wird, müssen aber weiterhin die Städte und Gemeinden die für den Aufbau und Betrieb der Ladestationen notwendigen Grundstücke einbringen und den Aufbau selbst in die Hand nehmen. "Wir zahlen, aber wir bauen nicht", sagte Landrat Christoph Göbel (CSU) vor dem positiven Votum des Ausschusses für Bauen und Schulen des Kreistags.

Die Buslinien im Landkreis sollen nach und nach elektrifiziert werden, um auch den selbst gesteckten Zielen des Landkreises in der Klimainitiative "29++" gerecht zu werden. Freie-Wähler-Kreisrat Günter Heyland begrüßte den Schritt und sagte, dies könne einen Innovationsschub auslösen. Er wies aber auch darauf hin, dass die Umstellung natürlich den Kreishaushalt belasten werde. "Wir müssen uns schon im Klaren darüber sein, dass erhebliche Kosten auf uns zukommen", sagte Heyland, "und das schlägt natürlich auf die Kommunen durch."

In diesem Zusammenhang warnte er vor einer Erhöhung der Kreisumlage, durch die Städte und Gemeinden zusätzlich belastet werden könnten. Landrat Göbel erwiderte, dies laufe nicht zwangsläufig auf eine Erhöhung der Kreisumlage hinaus, es gebe im Haushalt "schon Stellschrauben". CSU-Fraktionssprecher Stefan Schelle sagte, es werde mittlerweile über Linien über Ortsgrenzen hinaus gesprochen. "Daher können wir es gar nicht abhängig machen von der Finanzkraft der Kommunen. Ich begrüße es daher sehr, dass die Kosten vom Landkreis übernommen werden."

Im April 2024 sollen im Landkreis vier Linien elektrifiziert werden: der 225er-Bus vom S-Bahnhof Taufkirchen ins Gewerbegebiet Potzham, die Linie 261 von Neuried nach Fürstenried-West und der Stadtbus in Garching (290). Zudem soll der Oberhachinger Ortsbus (227) auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff aus Sonnenenergie umgestellt werden. Von Dezember 2024 an sollen auch die Linie 222 von Neuperlach-Süd über Brunnthal, Deisenhofen bis Höllriegelskreuth, die Linie 224 von Unterhaching über Taufkirchen und Deisenhofen bis zur Kugler-Alm und die Linie 270 von Höllriegelskreuth über Pullach bis zum S-Bahnhof Solln mit Elektrobussen betrieben werden.

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Quelle:
SZ vom 06.10.2021
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