Süddeutsche Zeitung

Spendenlauf auf dem Altstadtring:Was beim "Giro di Monaco" auf dem Programm steht

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Mit der Benefizaktion soll ein Zeichen gegen Rassismus und für die Demokratie gesetzt werden. Der Erlös kommt Flüchtlingsprojekten zugute. Viel Prominenz ist am Start.

Von Katharina Haase

Eigentlich, sagt Thomas Müller, laufe er ja am liebsten dem Ball hinterher. Dennoch ist der Spieler des FC Bayern am Freitag auf den Dachsportplatz im Glockenbachviertel gekommen, um für den Spendenlauf "Giro di Monaco" zu werben, der am 12. Mai bereits das dritte Jahr in Folge stattfinden wird. Unter dem Motto "Nur gemeinsam läuft's" soll die Benefizveranstaltung ein Zeichen gegen Rassismus und für die Demokratie setzen und ein tolerantes und weltoffenes München präsentieren. Das gesammelte Geld soll vor allem Flüchtlingsprojekten zugutekommen, die das Ankommen in der Gesellschaft erleichtern.

Der Spendenlauf wird vom Kulturzentrum "Bellevue di Monaco" organisiert. Dessen Vorstand Till Hofmann freut sich besonders, dass auch in diesem Jahr wieder der FC Bayern als Unterstützer des Spendenlaufs an Bord ist. "Sport ist eines der wichtigsten Integrationsmodelle", sagt Hofmann. Mit der Aktion "Rot gegen Rassismus" wirbt der FC Bayern seit Jahren für Vielfalt und Toleranz. Der Verein habe "eine große Strahlkraft", erklärt Müller. "Wenn wir uns für diesen Lauf zusammentun, dann können wir der ganzen Sache noch mehr Ausdruck verleihen."

Nach den Protesten gegen Rassismus und für Demokratie in den vergangenen Monaten, an denen sich auch das Bellevue immer wieder beteiligte, hofft das Organisationsteam nun auf besonders viele Teilnehmende. Bereits im Vorjahr waren mehr als 10 000 Menschen zusammengekommen, um eine oder mehrere der etwa fünf Kilometer langen Runden über den dann autofreien Altstadtring zu laufen. Das Spendenziel von 125 000 Euro - jeder gibt, soviel er mag - wurde bereits vor dem Veranstaltungstag übertroffen. Für den diesjährigen Lauf waren es am Freitag schon mehr als 40 000 Euro. "Wir denken, dass wir die 10 000 Teilnehmenden auch in diesem Jahr wieder schaffen. Aber 20 000 wäre uns noch lieber", sagt Elena Kloppe vom Bellevue.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) fungiert wie bereits in den Vorjahren als Schirmherr der Aktion: "Es ist wichtig, das Demokratie-Thema immer wieder mit öffentlich wirksamen Aktionen zu verknüpfen. Nur so bleibt es in den Köpfen der Menschen vorhanden." Für ihn sei es jedes Mal ein besonders bewegender Moment, zu sehen, wie viele Menschen für die gute Sache zusammenkommen.

Das Startsignal ertönt am 12. Mai um 11 Uhr. Interessierte können sich auf der Website giro-di-monaco.de anmelden und dort auch gleich spenden. Wer schnell ist, bekommt sogar noch eins der diesjährigen Laufshirts. Diese sind auch in diesem Jahr nur in begrenzter Anzahl verfügbar.

Neben dem sportlichen Teil ist an dem Tag auch ein buntes Rahmenprogramm geboten. Am Nachmittag soll in der Corneliusstraße ein Straßenfest stattfinden. Bereits zuvor wird es Infostände, Getränke und Livemusik geben. Die Spider Murphy Gang, die bereits bei der Demonstration "Bayern gegen Rechts" im vergangenen Oktober aufgetreten war, ist der einzige Act, der vorab verraten wurde. Für Sänger Günther Sigl ist die Teilnahme eine Selbstverständlichkeit. "Ich bin in einer Friedenszeit aufgewachsen", sagt der 77-Jährige, der sich als "glühenden Europäer" bezeichnet. "Das, was ich erleben durfte, will ich auch für weitere Generationen erhalten".

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