Süddeutsche Zeitung

Landkreis Freising:Durch Mauern hüpft ein Känguru

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Eine Autofahrerin meldet ihre nächtliche Begegnung mit dem exotischen Tier bei der Polizei. Die Beamten nehmen sie schon deshalb ernst, weil es vor wenigen Monaten eine ähnliche Sichtung gab.

Von Kerstin Vogel, Mauern

Längst muss man ja nicht mehr nach Schottland auf das berüchtigte Loch Ness schauen, um alljährlich in nachrichtenarmer Zeit mit seltsamen Tiersichtungen konfrontiert zu werden. Da gibt es den Kaiman im Baggersee oder den Dackel-fressenden "Killerwels Kuno" - und am Sonntag gegen 3.30 Uhr morgens nun traute eine 23-Jährige aus dem Landkreis Freising ihren Augen nicht, als sie in ihrem Auto durch Mauern fuhr und "ein Känguru in der Birkenstraße vorfand", wie es im Polizeibericht heißt.

Das Tier hüpft unverletzt davon

Das augenscheinlich unverletzte Tier sei dann zum Wollersdorfer Feld davon gehüpft. Ein möglicher Besitzer habe bislang nicht ermittelt werden können, steht da weiter, verbunden mit dem Fahndungsaufruf: Wer Angaben zum Verbleib des Kängurus oder zum Besitzer machen kann, wird gebeten sich mit der Polizei Moosburg in Verbindung zu setzen (0 87 61/3 01 80).

Dort versichert der diensthabende Beamte am Sonntag zunächst, dass die Anruferin weder verwirrt, noch betrunken, sondern im Gegenteil sehr glaubwürdig gewesen sei. Die Polizei nehme die Sache zudem schon deshalb ernst, weil es vor gar nicht all zu langer Zeit in Niederbayern schon einmal eine Känguru-Sichtung gegeben habe, dem werde man nun nachgehen, "auch wenn wir natürlich nicht wissen, ob es dasselbe Tier ist".

Tatsächlich hatte zuletzt im Mai dieses Jahres ein Känguru Schlagzeilen gemacht, weil es zunächst durch einen Sportpark und dann in der Nähe der Ortschaft Wildenberg (Landkreis Kelheim) herumgehüpft war. Damals hatten eine Polizeistreife und etwa 50 Feuerwehrleute erfolglos versucht, das Tier einzufangen, seine Herkunft hatte indes nicht geklärt werden können. Wie die SZ meldete, wurde in keinem Tierpark weit und breit ein Känguru vermisst. Damals schon wurde vermutet, dass das Tier genug Nahrung in der Natur vorfindet - nun hat es möglicherweise den Wohnort gewechselt und hüpft nächtens durch Mauern.

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SZ vom 23.08.2021 / vo
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