Süddeutsche Zeitung

Beginn der Sommerferien:München steht ein Stau-Chaos bevor

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Von Andreas Schubert

Der Raum München wird am kommenden Wochenende wieder zur Staufalle. In Bayern und in Baden-Württemberg beginnen die Sommerferien. Und obwohl der Automobilklub ADAC alle Jahre wieder davon abrät, sich gleich am ersten oder zweiten Wochenende mit dem Auto Richtung Süden aufzumachen, werden die Autobahnen wieder völlig verstopft sein.

Betroffen sind alle Routen, die nach Süden führen. Doch gerade rund um München wird es besonders eng: Auf der A 9, der A 8 und dem Autobahnring A 99. Auf Letzterem ist wegen der dortigen Ausbauarbeiten mit massiven Behinderungen zu rechnen, wie Alexander Kreipl, Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, erklärt.

Zusätzlich zum Ferienbeginn rechnet Kreipl zudem mit einer zweiten Reisewelle aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Zu all den Urlaubern kämen dann auch noch die Tagesausflügler dazu, die Richtung Berge wollen, zudem Menschen, die nach München mit dem Auto zum Einkaufen fahren. Gleichzeitig warnt Kreipl vor einer Rückreisewelle, da unter anderem in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz die Sommerferien allmählich zu Ende gingen.

Verstopft in alle Richtungen - so könnte man die zu erwartende Verkehrssituation auf Bayerns Autobahnen beschreiben. Doch nicht nur am ersten Ferienwochenende sind die Autobahnen traditionell überfüllt. Auch am Wochenende darauf wird mit langen Staus zu rechnen sein. Dann wird es nach den Erfahrungen des ADAC etwas besser auf den Fernstraßen, eine zweite Reisewelle aus Bayern setze dann voraussichtlich Ende August, Anfang September ein.

Die schlimmsten Stauzeiten prognostiziert der ADAC für Freitag von 13 bis 20 Uhr, Samstag von elf bis 18 Uhr und Sonntag von 14 bis 20 Uhr. Kreipl empfiehlt daher, sich möglichst früh auf die Reise zu begeben, so gegen drei oder vier Uhr morgens, oder erst am Samstagnachmittag, "da sind die ersten Wellen schon durch". Am besten freilich sei, flexibel zu sein und noch nicht am Wochenende loszufahren, sondern zum Beispiel am Montag oder Dienstag.

"Auch im benachbarten Ausland drohen am Wochenende die Monsterstaus", warnt der ADAC in seiner Stauprognose. Dazu kommen teils lange Wartezeiten an den Grenzübergängen, besonders ausgelastet sind die Übergänge Suben (A 3), Walserberg (A 8) und Kiefersfelden (A 93). Seit einer Woche kontrolliert die Polizei zudem auch Übergänge auf Bundes- und Landstraßen.

Um den Reiseverkehr zumindest ein wenig zu entlasten, gilt an allen Samstagen im Juli und August zwischen 7 und 20 Uhr ein erweitertes Fahrverbot für Lastwagen von mehr als 7,5 Tonnen Gewicht. Generell dürfen die Lkws an Sonn- und Feiertagen zwischen 0 und 22 nicht auf die Straßen. Aber auch ohne sie werden die Stauberater des ADAC wieder einiges zu tun haben. Sie dürfen dank einer Sondergenehmigung mit ihren Motorrädern zwischen stehenden Autos hindurchfahren und unterstützen Fahrer und Mitfahrer etwa mit Getränken und leisten Pannenhilfe.

Damit es sich so mancher Urlauber und Ausflügler beim nächsten Mal vielleicht überlegt, ob er nicht doch besser mit dem Zug verreisen sollte, haben sich der ADAC und die Bayerische Oberlandbahn (BOB) eine Werbeaktion einfallen lassen. An Parkplätzen und Rasthöfen verteilen die ADAC-Leute Broschüren, die über mit der BOB und dem Meridian erreichbare Ausflugsziele informiert. Doch auch hier dürfte gelten: Früh aufstehen. Denn die BOB ist an schönen Wochenenden meist genauso überfüllt wie die Autobahnen.

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Quelle:
SZ vom 25.07.2018
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