Süddeutsche Zeitung

Europäische Kulturhauptstadt 2025:Dabei sein ist alles

Im Wettbewerb der deutschen Kandidaten für die "Kulturhauptstadt Europas 2025" sind fünf Städte in die engere Auswahl gekommen. Unter anderem hat sich Chemnitz gegen Dresden durchgesetzt, auch Nürnberg darf sich freuen.

Jan Heidtmann, Berlin

Rein geografisch war es eine etwas komplizierte Anordnung am Donnerstag: Die Veranstaltung fand in der Vertretung des Landes Hamburg in Berlin statt, konkret im Raum Asien mit Übertragung in den Raum Pazifik. Verkündet werden sollten die deutschen Städte, die in die nächste Runde der Bewerbung um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 kommen. Acht Städte standen im Wettbewerb, fünf gelangten auf die sogenannte Shortlist: Chemnitz, Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg. Nicht geschafft haben es Dresden, Gera und Zittau.

"Es gibt keine Verlierer", betonte jedoch Sylvia Amann, Vorsitzende der zwölfköpfigen Jury aus allen Ländern der EU. Es klang etwas zu sehr nach dem olympischen Motto "Dabei sein ist alles". Die Enttäuschung bei den Vertretern der Städte, die es nicht geschafft haben, war jedenfalls deutlich zu erkennen. Die Bewerber hatten sich seit einigen Monaten intensiv auf diesen Tag vorbereitet, verspricht doch der Titel nicht nur europaweite Aufmerksamkeit, sondern auch ganz konkret zusätzliche Gelder für Kulturprojekte. Neben einem 60-seitigen, aufwendigen Bewerbungsbuch hatten die Städte zu Beginn der Woche der Jury über zwei Tage ihr Konzept präsentiert. Zu den Kriterien, nach denen die Juroren entschieden, gehörten die Qualität der geplanten Kultur- und Kunstprojekte wie auch die Relevanz für die Sache der EU. Die fünf Städte, die weitergekommen sind, müssen nun bis zum Sommer 2020 ihre Ideen ausarbeiten, die Jury wird die Kandidatenstädte selbst besuchen. Im Herbst wird dann entschieden, welche deutsche Stadt Europäische Kulturhauptstadt 2025 wird.

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Quelle:
SZ vom 13.12.2019 / jhd
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