Süddeutsche Zeitung

Stockholm:Bob Dylan erhält Literaturnobelpreis

Lesezeit: 1 min

Mit ihm hatte kaum jemand gerechnet. Bob Dylan erhält den diesjährigen Literaturnobelpreis. Das verkündete das Nobelkomitee am Donnerstag in Stockholm. Der Liedermacher werde für seine poetischen Neuschaffungen in der großen amerikanischen Gesangstradition geehrt, hieß es zur Begründung.

"Dylan hat den Status einer Ikone"

Dylan wurde am 24. Mai 1941 in Duluth im US-Bundesstaat Minnesota geboren. In seinen Gedichten und Songtexten finden sich zahlreiche religiöse Elemente sowie Einflüsse von Dichtern wie den beiden Franzosen Arthur Rimbaud und Charles Baudelaire. Dylan, dessen Songs wie "Blowin' In The Wind" längst zu Klassikern geworden sind, schrieb mehr als 500 Lieder und gilt als einer der einflussreichsten Musiker des Pop und Rock. "Dylan hat den Status einer Ikone", erklärte die Akademie. Zuletzt hatte der 75-Jährige im Mai dieses Jahres sein Album "Fallen Angels" veröffentlicht.

Immer wieder war spekuliert worden, dass Dylan mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet werden würde. Dass das Nobelkomitee aber ernst macht, hielten die wenigsten für wahrscheinlich. An diesem Donnerstag wurde der Tod von Dario Fo bekannt, der einer der überraschendsten Literaturnobelpreisträger überhaupt war. Und ausgerechnet an diesem Donnerstag überrascht die Akademie erneut mit ihrer Preisträgerentscheidung.

Wie wird der Literaturnobelpreis vergeben?

Der Nobelpreis für Literatur gilt als weltweit bedeutendste literarische Auszeichnung. Er ist mit acht Millionen Schwedischen Kronen (etwa 880 000 Euro) dotiert. Die Auszeichnung wird seit 1901 vergeben. Stifter war der schwedische Industrielle Alfred Nobel (1833-1896). Nach seinem Willen soll den Preis derjenige erhalten, "der in der Literatur das Ausgezeichnetste in idealistischer Richtung hervorgebracht hat". Das Werk soll von hohem literarischen Rang sein und dem Wohl der Menschheit dienen. Dylan ist der zwölfte Literaturnobelpreisträger aus den USA, zuletzt wurde die Schriftstellerin Toni Morrison 1993 mit dem Preis ausgezeichnet.

2015: Swetlana Alexijewitsch (Weißrussland)

2014: Patrick Modiano (Frankreich)

2013: Alice Munro (Kanada)

2012: Mo Yan (China)

2011: Tomas Tranströmer (Schweden)

2010: Mario Vargas Llosa (Peru/Spanien)

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3201942
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/cag
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.