Süddeutsche Zeitung

Obdachlosigkeit:Diakonie Bayern fordert wirksame soziale Wohnungspolitik

Im Vergleich zu 2022 hat sich die Zahl wohnungsloser Menschen im Freistaat heuer fast verdoppelt. Das sei alarmierend.

Angesichts der stark gestiegenen Zahl an wohnungslosen Menschen fordert die bayerische Diakonie eine wirksame soziale Wohnungspolitik und flächendeckend verlässliche Unterstützungsangebote für Betroffene. Im Vergleich zu 2022 hat sich die Zahl wohnungsloser Menschen in Bayern in diesem Jahr nach Angaben des statistischen Bundesamtes von 17 910 auf 32 380 Menschen fast verdoppelt.

"Dieser Anstieg ist alarmierend", sagte die Präsidentin der bayerischen Diakonie, Sabine Weingärtner, am Montag in Nürnberg. Mit dem Aktionsplan "Hilfe bei Obdachlosigkeit" und der "Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern" sowie Anstrengungen im Wohnungsbau seien in Bayern bereits wirksame Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, sagte Weingärtner weiter.

Doch sie reichten nicht aus. Es brauche beispielsweise mehr öffentlich geförderten Wohnungsbau. Jede kreisfreie Stadt und jeder Landkreis müssten "adäquate Angebote" für Menschen haben, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder bereits betroffen seien. Könne Wohnungslosigkeit nicht vermieden werden, müssten die Kommunen die Menschen in Unterkünften unterbringen, in denen es aufsuchende Sozialarbeit gebe. Die evangelische Landeskirche und die Diakonie in Bayern engagierten sich zwar mit vielfältigen Angeboten gegen Armut und Wohnungslosigkeit, sagte Weingärtner. Die Basis bleibe aber eine wirksame soziale Wohnungspolitik des Staates.

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