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Kauf-Anweisung an Behörden:Russland verbannt Mercedes-Dienstwagen

Keine im Ausland produzierten Dienstfahrzeuge mehr: Regierungschef Medwedjew will, dass mehr Geld an russische Hersteller fließt - und verbietet seinen Behörden weitgehend den Kauf ausländischer Autos. Besonders trifft es ranghohe Politiker, die eine ganz bestimmte Marke bevorzugen.

  • Die russische Regierung verbietet weitgehend den Kauf von im Ausland produzierten Dienstautos.
  • Betroffen sind vor allem die bei Politikern beliebten Mercedes-Limousinen, weil der Konzern nicht in Russland produziert.
  • Von der Einschränkung betroffen sind auch Straßenbahnen, Busse und Krankenwagen.

Russland will keine Dienstfahrzeuge aus dem Ausland mehr

Die russische Regierung hat Behörden den Kauf von im Ausland produzierten Dienstfahrzeugen weitgehend verboten. Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew erließ eine Anordnung, die den Import von Autos für Beamte in Staats- und Kommunalbehörden einschränkt, wie auf der Internetseite der Regierung vermeldet wurde. "Es ist besser, wenn das Geld an russische Unternehmen fließt und nicht an ausländische Hersteller", sagte Regierungschef Medwedjew Medien in Moskau zufolge. Die Einschränkung soll auch für Straßenbahnen, Busse und Krankenwagen gelten.

Zuvor hatte bereits Präsident Wladimir Putin an die russischen Unternehmen appelliert, mehr auf lokale Produkte zurückzugreifen und ausländische Zulieferungen einzuschränken. Damit soll die Anfälligkeit des Landes für Sanktionen verringert werden.

Welche Hersteller sind betroffen?

Viele westliche Autos werden in Russland montiert und wären daher kaum davon betroffen. Dazu zählen beispielsweise Fahrzeuge der deutschen Autobauer VW und BMW. Zudem sei der Kauf eines ausländischen Wagens erlaubt, wenn kein gleichwertiges russisches Fabrikat existiere, berichtete die Zeitung RBK daily.

Ranghohe russische Offizielle werden sich jedoch umstellen und ihre schwarzen Mercedes-Limousinen gegen Autos aus heimischer Produktion tauschen müssen. An die russischen Hersteller Sollers, Kamaz und GAZ erging bereits die Bitte, bis Ende des Jahres ein repräsentatives Fahrzeug für Regierungsmitglieder zu entwerfen.

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SZ.de/dpa/Reuters/ipfa
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