Süddeutsche Zeitung

Energiekrise:Deutsche Verbraucher waren mit Strom und Gas sparsam

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2022 wurden laut einem Vergleichsportal in Privathaushalten zwölf Prozent weniger Strom und 21 Prozent weniger Erdgas verbraucht als im Jahr davor.

Die Deutschen haben sich im vorigen Jahr beim Verbrauch von Haushaltsenergie stark zurückgehalten. Beim Strom ging es um zwölf Prozent nach unten, beim Erdgas wurde sogar eine Reduktion von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht. Dies berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einer Erhebung des Vergleichsportals Check 24.

"Aufgrund der stark gestiegenen Gaspreise im vergangenen Jahr waren die Verbraucher besonders sparsam", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check 24. Der durchschnittliche Verbrauch pro Haushalt ging auf knapp 15 400 Kilowattstunden zurück. 2021 waren es noch gut 4000 Kilowattstunden mehr.

Auch im Lagebericht der Bundesnetzagentur liegt der durchschnittliche Gasverbrauch derzeit etwa 17 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Trotzdem bleibe die Vorbereitung auf den Winter 2023/2024 eine Herausforderung für die Gasversorgung, heißt in dem Bericht. Ein sparsamer Gasverbrauch sei deshalb auch weiterhin wichtig. Darauf hatte am Wochenende auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hingewiesen. Zwar sei die Energieversorgung für den kommenden Winter gesichert, allerdings sei der bedachte Umgang mit Energie aus Gründen des Klimaschutzes und aus finanziellen Erwägungen auch in Zukunft wichtig.

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer wird deutlich, dass Haushalte in den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen 2022 den mit Abstand niedrigsten Verbrauch vorweisen konnten. Ganz vorne liegt Berlin mit nur knapp 11 000 Kilowattstunden. Kein Wunder: Die Haushalte in den Städten haben die geringsten Wohnflächen.

Es gibt ein großes Mittelfeld mit Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder auch Brandenburg, wo zwischen 15 000 und gut 17 000 Kilowattstunden verbraucht wurden - hier spielen die größeren Wohnflächen pro Haushalt eine Rolle. Ein Ausreißer ist Sachsen mit fast 19 600 Kilowattstunden. Auffällig ist, dass im Osten deutlich mehr Gas als im Westen benötigt wurde. Das könnte dem Bericht zufolge mit tieferen Temperaturen oder mit weniger gut gedämmten Gebäuden zusammenhängen.

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