Süddeutsche Zeitung

Finanzaufsicht:Ein Aufpasser für die Postbank

Das Desaster um die missglückte IT-Umstellung hat ein Nachspiel: Die Finanzaufsicht Bafin will jetzt offenbar einen Sonderbeauftragten in die Bank entsenden.

Das IT-Chaos bei der Postbank hat einem Bericht zufolge Konsequenzen für den Mutterkonzern Deutsche Bank. Die Finanzaufsicht Bafin wolle einen Sonderbeauftragten entsenden, der die Fortschritte bei der Behebung der Probleme im Kundenservice überwachen soll, berichtete das Handelsblatt am Sonntag unter Berufung auf mehrere Insider. Der Aufpasser soll demnach auch überprüfen, ob die Bank den ehrgeizigen Zeitplan einhält, zu dem sie sich im September bei der Bafin verpflichtet habe. Eine formale Entscheidung über die geplanten Anordnungen und Maßnahmen sei aber noch nicht getroffen.

Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hatte Fehler bei der IT-Umstellung der Postbank eingeräumt. "Wir sind hier unserer Verantwortung nicht gerecht geworden", sagte Sewing kürzlich auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt. Man habe die Kunden enttäuscht.

Bei der Migration der Postbank-IT auf die Systeme der Deutschen Bank, die im Juli eigentlich für abgeschlossen erklärt worden war, gibt es erhebliche Probleme. Kunden konnten zeitweise nicht auf ihre Konten zugreifen, der Kundenservice war kaum erreichbar. Die vielen Beschwerden riefen Verbraucherschützer und die Bafin auf den Plan. Deren Präsident Mark Branson hatte zuletzt auf eine schnelle Behebung der Probleme gepocht.

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SZ/Reuters
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