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Panama Papers:Mossack Fonseca zu Rekordstrafe verurteilt

Die Inseln waren beliebt bei Mossack Fonseca, doch jetzt muss die Anwaltskanzlei, die mit der Recherche um die Panama Papers bekannt wurde, dort zahlen. Die Finanzaufsicht der Britischen Jungferninseln verhängte 440 000 Dollar Strafe gegen die Kanzlei, weil sie gegen Vorschriften zum Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorgruppen verstoßen haben soll.

Die Kanzlei ist darauf spezialisiert, Briefkastenfirmen zu eröffnen. Am liebsten machte sie das auf den Jungferninseln. Das zeigen die Panama Papers, interne Unterlagen von Mossack Fonseca, welche die SZ und andere Medien auswerteten.

Die Strafe ist die höchste, die von den Aufsehern der Britischen Jungferninseln bisher ausgesprochen wurde, heißt es in einer Mitteilung der Regierung. Sie sei Ergebnis einer intensiven Untersuchung, die nach der Veröffentlichung der Panama Papers begann. Die Kanzlei ist seitdem angeschlagen, hat Mitarbeitern kündigen und Büros schließen müssen.

Auch die Regierung Panamas - in dem Land hat die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca ihren Hauptsitz - hatte eine Untersuchung der Geschäfte der Kanzlei begonnen. Außerdem ging sie eine Untersuchung des Landes als Steueroase an. Eine internationale Expertenkommission sollte Vorschläge erarbeiten, wie illegale Geschäfte am Finanzplatz Panama in Zukunft unterbunden werden könnten. Die panamaische Regierung wollte anschließend aber verhindern, dass der Report veröffentlicht wird.

Ohne Erfolg: Am Mittwoch stellt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz dem Panama-Papers-Untersuchungsausschuss des Europaparlaments seinen Bericht vor. In dem 25-seitigen Bericht greift er die Steuerpolitik europäischer Staaten und anderer westlicher Industrienationen scharf an. "Heimlichtuerei muss weltweit bekämpft werden", schreibt Stiglitz darin.

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