Süddeutsche Zeitung

Nokia-Chef:Kein smarter Typ

Die Entwicklung verschlafen rächt sich: Weil Nokia nicht auf dem Markt für Smartphones mitmischt, muss Chef Kallasvuo offenbar gehen. Der Aufsichtsrat verhandelt schon mit potentiellen Nachfolgern.

Der finnische Handy-Hersteller Nokia hat sich auf die Suche nach einem neuen Chef gemacht. Der Nokia-Verwaltungsrat lasse nach einem Nachfolger für Olli-Pekka Kallasvuo suchen, berichtete das Wall Street Journal auf seiner Website.

Die Zeitung zitierte eine ungenannte Quelle, wonach der Verwaltungsrat bis Ende des Monats eine Entscheidung treffen soll. Eine Nokia-Sprecherin in den USA wollte dem Bericht zufolge die "Spekulationen" nicht kommentieren.

Kallasvuo ist seit 2006 Nokia-Chef. Der noch immer größte Handy-Hersteller der Welt hat in den vergangenen Jahren Marktanteile verloren, weil das Unternehmen den Trend zu Multimedia-Telefonen wie dem iPhone von Apple zu spät erkannt hat.

Amerikanische Kandidaten

Im Frühjahr hatte Nokia eine große Umstrukturierung angekündigt und eine eigene Abteilung für die sogenannten Smartphones gegründet. Der bisherige Leiter der der Handy-Sparte musste damals gehen.

Der Nokia-Verwaltungsrat hatte Kallasvuo aber noch im Mai das Vertrauen ausgesprochen, wobei der Präsident des Gremiums, Jorma Ollila, die Ergebnisse des vergangenen Jahres jedoch als "unzufriedenstellend" bezeichnete.

Nach Angaben des Wall Street Journal hat sich Ollila bereits mit dem Chef eines großen amerikanischen Technologieunternehmens getroffen. Dieser habe den Posten aber abgelehnt, weil er nicht nach Finnland umziehen wollte, hieß es in dem Bericht. Ein anderer amerikanischer Kandidat sei nach Finnland zu Gesprächen gereist.

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sueddeutsche.de/AFP/stl
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