Süddeutsche Zeitung

Microsoft lenkt ein:Windows-Nutzer können Browser wählen

Der Druck der EU zeigt Wirkung: Windows-Betriebssyteme sollen Nutzern künftig Alternativen zum Internet Explorer zur Installation anbieten.

Das Computer-Betriebssystem Windows soll in Zukunft mit verschiedenen Internet-Browsern verfügbar sein. Der Software-Riese Microsoft habe eingewilligt, PC-Händlern künftig den Verkauf von Windows mit Browsern konkurrierender Hersteller zu erlauben, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.

Die vielen Millionen Verbraucher, die heute schon Windows und den dazugehörigen Browser Internet Explorer nutzen, will Microsoft auf Druck der EU-Wettbewerbshüter über Alternativen informieren.

Microsoft wird nach Kommissionsangaben allen Nutzern von Windows XP und Windows Vista ein Update anbieten, nach dem auf dem Computerbildschirm ein Zusatzfenster mit Informationen zu verschiedenen Internet-Browsern erscheint. Dies soll den Verbrauchern die Entscheidung erleichtern, anstelle des Internet Explorers ein Konkurrenzprodukt auf ihrem Rechner zu installieren.

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Microsoft wird nach Angaben von EU-Kommissarin Kroes Informationen über zwölf verschiedene Browser anbieten. Der US-Konzern will mit diesen Zugeständnissen einer weiteren Wettbewerbsstrafe entgehen. Die EU-Kommission hatte wegen der Koppelung von Windows mit dem Internet Explorer im Januar 2008 ein Verfahren gegen Microsoft eingeleitet.

Die Brüsseler Wettbewerbsbehörde hat in der Vergangenheit wegen der Verknüpfung von Windows mit der Musik- und Video-Software Media Player bereits eine Geldstrafe von fast 500 Millionen Euro gegen Microsoft verhängt. Im Februar 2008 erlegte sie dem Konzern wegen Verstoßes gegen diverse Wettbewerbsauflagen ein weiteres Rekord-Bußgeld in Höhe von 899 Millionen Euro auf.

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