Süddeutsche Zeitung

App Store:Apple hat Ärger in China

Auf Anweisung der Regierung in Peking hat Apple die Programme WhatsApp und Threads des US-Konzerns Meta aus dem chinesischen App Store entfernt.

Die chinesischen Behörden hätten diese Anordnung mit Gefahren für die nationale Sicherheit begründet, teilte Apple am Freitag mit. "Wir sind verpflichtet, die Gesetze in den Ländern, in denen wir tätig sind, zu befolgen, auch wenn wir anderer Meinung sind." Meta wollte sich zu diesem Thema nicht äußern und verwies auf Apple. Zunächst hatte das "Wall Street Journal" über den Vorfall berichtet. Einer Überprüfung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge waren die Programme anderer Meta-Dienste wie Facebook, Facebook Messenger und Instagram in Apples chinesischem App Store weiter verfügbar. Gleiches galt für andere populäre Programme westlicher Anbieter wie die Videoplattform YouTube oder den früher als Twitter bekannten Kurznachrichtendienst X.

Apple betonte, dass der Messenger WhatsApp und der X-Rivale Threads in den App Stores anderer Staaten weiterhin zum Download bereitstünden. Auf staatlichen Druck hatte der iPhone-Anbieter 2017 die App der New York Times wegen angeblicher Verletzung von Regularien aus dem chinesischen App Store entfernt. Damals hatte die Regierung mit der Verschärfung ihrer Zensur begonnen. Einigen Experten zufolge könnte die Löschung von WhatsApp und Threads mit einem neuen Gesetz zusammenhängen, das zu Monatsbeginn in Kraft trat. Es verpflichtet die Anbieter, ihre Programme bei den Behörden zu registrieren.

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