Süddeutsche Zeitung

Euro-Krise:Griechische Regierung zahlt IWF-Kredit zurück

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Die griechische Zentralbank hat die Anweisung bekommen, 460 395 576 Euro nach Washington zum Internationalen Währungsfonds (IWF) zu überweisen. "Die Zahlung ist vorgesehen und wird heute im Laufe des Tages rausgehen", berichtet die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Damit zahlt Athen die Rate für einen Kredit aus dem ersten Hilfspaket im Jahr 2010 fristgerecht.

In den vergangenen Wochen gab es Gerüchte, die Regierung sei dazu nicht in der Lage. Regierungssprecher und Finanzminister Yanis Varoufakis hatten das dementiert. "Ad Inifinitum" (unbegrenzt) werde die Regierung sämtliche Auflagen einhalten, sagte Varoufakis in Washington. Dort hatte er sich mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, getroffen.

Weitere Milliarden bis Ende April?

Damit die griechische Regierung auch in Zukunft seinen Haushalt finanzieren und Schulden zurückzahlen kann, verhandelt sie im Moment mit den Euro-Ländern über die restlichen 7,2 Milliarden Euro aus dem zweiten Rettungspaket. Die Bedingung dafür ist ein Plan für Wirtschaftsreformen, der den Ländern der Euro-Zone bisher nicht weit genug geht. Die griechische Regierung peilt eine Einigung bis zum 24. April an. An diesem Tag treffen sich die europäischen Finanzminister in der lettischen Hauptstadt Riga.

Falls das Treffen erfolgreich ist, könnte Athen am 12. Mai problemlos den nächsten IWF-Kredit von 770 Millionen Euro zurückzahlen. Die Gläubiger gehen davon aus, dass Griechenland bis dahin aus eigener Kraft genügend Geld aufbringen kann.

Am Mittwoch hat Griechenland Kredite in Höhe von 1,15 Milliarden Euro aufgenommen, indem sie kurzfristige Staatsanleihen ausgab. Die Regierung muss dafür in 26 Wochen knapp drei Prozent Zinsen zahlen. Das ist im Moment relativ viel.

Am Jahresanfang zeigte die griechische Wirtschaft zwei positive Signale: Im Januar hat die griechische Wirtschaft im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent mehr produziert. Im gleichen Zeitraum ist die Arbeitslosenquote leicht um 0,2 Prozent auf 25,7 Prozent gesunken. Sie ist dabei aber immer noch doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Euro-Zone.

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afp/Reuters
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