Süddeutsche Zeitung

EU-Wettbewerbsverfahren:Browserstreit mit Microsoft beigelegt

Windows-Nutzer haben künftig die Wahl, welchen Browser sie nutzen. Damit hat Microsoft ein heftiges Bußgeld vermieden.

Beim PC-Betriebssystem Windows wird es in Europa mehr Auswahl bei Internet-Browsern geben. Die EU-Kommission erklärte am Mittwoch in Brüssel Zugeständnisse des weltgrößten Softwarekonzerns Microsoft für rechtsverbindlich und stellte damit ein Wettbewerbsverfahren ein.

Microsoft ist nun die nächsten fünf Jahre dazu verpflichtet, auf seinen Betriebssystemen europäischen Nutzern per Update ein Auswahlfenster zu zeigen. Dort soll nicht nur auf die vier wichtigsten Alternativen Firefox, Safari, Chrome und Opera hingewiesen werden. Insgesamt zwölf Browser, inklusive IE, sollen auf der Basis der Marktanteile in der Europäischen Union aufgelistet werden, teilte am Mittwoch ein Microsoft-Sprecher in Brüssel mit. Diese Top-Liste wird zweimal im Jahr ermittelt. Die Reihenfolge der präsentierten Programme auf dem Bildschirm soll jeweils durch einen Zufallsgenerator entschieden werden.

Marktbeherrschende Stellung

Die Kommission hatte Microsoft in dem Verfahren vorgeworfen, sein marktbeherrschendes Windows-Betriebssystem mit seinen Internet- Browser zu koppeln und damit möglicherweise den freien Wettbewerb zu behindern und Innovationen zu blockieren.

Frühere Strafgelder aus Brüssel gegen Microsoft summieren sich auf rund 1,7 Milliarden Euro. Ein Verfahren, in dem es um die Offenlegung von Schnittstelleninformationen geht, läuft weiter. Die EU-Kommission will neue Zusagen von Microsoft dazu prüfen.

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