Süddeutsche Zeitung

Automobilindustrie:Audi bekommt eine neue "Option" für den Chef-Posten

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Der bisherige BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann soll in den Konzernvorstand des Konkurrenten Volkswagen einziehen. Wann und mit welcher Funktion Duesmann zu VW kommt, ist den Angaben zufolge noch unklar. Nach SZ-Informationen ist es eine "Option", dass Duesmann im Laufe der Zeit Audi-Chef werde. Inwieweit das schon verabredet oder gar geklärt sei, gilt als offen.

Der bisherige Audi-Vorstandschef Rupert Stadler, der auch Mitglied des VW-Konzernvorstandes ist, sitzt im Zusammenhang mit dem Abgasskandal seit mehr als einem Monat in Untersuchungshaft. Seitdem ist er beurlaubt, und Vertriebsvorstand Bram Schot führt die VW-Tochter Audi kommissarisch. Bisher hieß es, Stadler werde vorübergehend von seinen Aufgaben entbunden, "bis der Sachverhalt geklärt ist, der zu seiner Verhaftung geführt hat". Nun gibt es mit Duesmann offenbar eine neue Möglichkeit.

Der nächste Neuzugang von BMW

Volkswagen lobt Duesmann als "einen der erfahrensten und profiliertesten Experten der Automobilindustrie", der sich durch breite Erfahrung bei verschiedenen Konzernen auszeichne. Der 49 Jahre alte Maschinenbau-Ingenieur arbeitete jahrelang in unterschiedlichen Funktionen im Daimler-Konzern, ehe er 2007 als Leiter Formel 1 Antrieb zu BMW wechselte. In München rückte er im Oktober 2016 als Chef des Einkaufs- und Lieferantennetzwerks in den Vorstand auf. BMW teilte mit, Duesmann habe dem Aufsichtsratschef am Montag mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wolle. Dabei war lediglich von "persönlichen Gründen" die Rede. Duesmann ist ein weiterer prominenter Neuzugang für Volkswagen, der von BMW kommt. Auch Konzern-Chef Herbert Diess war vor seiner Tätigkeit in Wolfsburg Vorstandsmitglied beim Münchner Autobauer.

Fast drei Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals ist Volkswagen nach wie vor mit der Aufarbeitung beschäftigt. Das soll auch mit neuem Personal gelingen. Bei der Konzerntochter Audi, die als Mitverantwortlich für die Software-Schummeleien gilt, wurde zuletzt auch intern der Ruf nach einem personellen Neuanfang immer lauter.

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