Süddeutsche Zeitung

Apple-Chef Cook und Investor Icahn:Abendessen "unter Freunden"

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Treffen zweier Schwergewichte: Wenn Starinvestor Carl Icahn und Apple-Chef Tim Cook zusammen essen, geht es nicht um nette Plauderei, sondern ums knallharte Geschäft. Ein Tweet nach dem Dinner kann dann schon mal den Aktienkurs beeinflussen.

Ein gemütliches Abendessen unter Freunden wird es wohl eher nicht gewesen sein, als Tim und Carl sich Montagabend zum Dinner trafen. Schließlich ist Tim Cook der Chef eines der wertvollsten Unternehmen der Welt und Carl Icahn der wohl berühmt-berüchtigtste Investor dieses Planeten. Im August ist der 77-Jährige bei Apple eingestiegen - in einem Interview gab der Aktionär am Dienstag bekannt, er halte Aktien im Wert von zwei Milliarden Dollar.

Im Apple-Hauptquartier im kalifornischen Cupertino dürfte sich die Begeisterung in Grenzen gehalten haben, ist Icahn doch dafür bekannt, aggressiv die Geschäftsführung unter Druck zu setzen, sobald er bei einem Unternehmen einsteigt. Noch dazu twittert der Starinvestor, dem die Hauptfigur Gordon Gekko im Kinofilm "Wall Street" nachempfunden wurde, fleißig über jeden seiner Schritte.

Im August gab Icahn per Tweet bekannt, er habe Tim Cook in "a nice conversation", also in einem "netten Gespräch" nahegelegt, das geplante Aktienrückkauf-Programm aufzustocken. Im April hatte Apple angekündigt, bis 2015 über den Rückkauf von Aktien und höhere Dividenden 100 Milliarden Dollar an die Aktionäre auszuschütten. Das reicht Carl Icahn jedoch nicht - weshalb er sich mit dem Apple-Chef zum Abendessen getroffen hat. Wie gewohnt lässt er die Öffentlichkeit an dem Ergebnis teilhaben:

Bei dem "freundschaftlichen" Treffen habe er mit Nachdruck für einen 150 Milliarden Dollar schweren Rückkauf gekämpft - in drei Wochen treffe man sich wieder.

Apple hat Milliarden in bar - Geld, die das Unternehmen dafür nutzen könnte, Aktien von seinen Anlegern zurückzukaufen. Für Icahn geht es um Profit, denn Rückkaufaktionen lassen in der Regel den Aktienkurs eines Unternehmens steigen. Innerhalb eines Jahres war Apples Aktienkurs von 700 Dollar auf unter 500 Dollar pro Aktie gefallen. Schon die Ankündigung Icahns, Druck auf Apple auszuüben, ließ die Aktien um 2,5 Prozent auf aktuell etwa 488 Dollar zulegen. Und je höher der Kurs steigt, desto mehr wert ist letztlich auch Icahns Aktienpaket.

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