Süddeutsche Zeitung

Uefa-Präsident:Englischer Verband entzieht Platini Unterstützung

Der englische Fußball-Verband FA hat dem suspendierten Uefa-Präsidenten Michel Platini die Unterstützung für dessen ohnehin fast aussichtslose Kandidatur beim Weltverband Fifa entzogen. Wie die FA auf ihrer Homepage mitteilte, gelte dies "bis das aktuelle Untersuchungsverfahren abgeschlossen" sei.

Noch am Donnerstag hatten alle 54 Verbände der europäischen Fußball-Union Uefa dem Franzosen bei einer Krisensitzung in Nyon geschlossen ihr Vertrauen zugesichert und eine schnelle Aufklärung der Anschuldigungen bis "spätestens Mitte November" gefordert.

"Die FA hat nun mehr Informationen in Bezug auf die Anschuldigungen in diesem Fall von den Anwälten von Herrn Platini erhalten", hieß es in der Mitteilung: "Wir wurden dazu aufgefordert, die Informationen vertraulich zu behandeln. Deswegen können wir auf Details nicht eingehen."

Gleichzeitig teilte die FA mit, dass sie "Herrn Platini allen Erfolg im Kampf gegen die Anschuldigungen" wünscht und kein Interesse daran habe, diesen Prozess zu gefährden und ihm persönlich zu schaden.

Platini war durch die Ethikkommission des Weltverbands Fifa ebenso wie Präsident Sepp Blatter für 90 Tage gesperrt worden. Grund ist eine bislang unerklärte Millionenzahlung von Blatter an Platini im Jahr 2011. Platini hatte umgehend angekündigt, seinen Namen reinwaschen und an seiner Kandidatur für die Fifa-Präsidentenwahl am 26. Februar 2016 festhalten zu wollen.

Derzeit endet die Bewerbungsfrist am 26. Oktober, vier Monate vor der Wahl - dass Platini aber den nötigen Integritätscheck der Fifa-Ethiker bestehen würde, ist derzeit unwahrscheinlich.

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