Süddeutsche Zeitung

Sport kompakt:Nowitzki bleibt ein Maverick

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Deutschlands bester Basketballer verlängert in Dallas, Gerüchte um Schalke und Real-Star Raul, Pinolas Herz hängt am "Club", Nadal gewinnt nach 2008 zum zweiten Mal in Wimbledon.

Erst weg, dann wieder da: Nach einem Vertragspoker mit taktischen Finessen hat Dirk Nowitzki die Rolle rückwärts gemacht und den besten Vertrag seiner Karriere in der Tasche. Der deutsche Basketball-Superstar wird auch in den kommenden vier Jahren für die Dallas Mavericks in der NBA auf Punktejagd gehen. Dies bestätigte Nowitzkis Berater Holger Geschwindner dem US-Sportsender ESPN am Samstag. "Es ist perfekt. Ich denke, es ist ein großartiger Vertrag", sagte Geschwindner. Nowitzkis Kontrakt soll mit mehr als 80 Millionen Dollar dotiert sein, aber deutlich weniger als die vorgeschriebene Gehaltsobergrenze von 96,2 Millionen. Am vergangenen Mittwoch hatte Dirk Nowitzki fristgerecht gekündigt und damit von einer vertraglich zugesicherten Klausel Gebrauch gemacht. Diese ermöglichte ihm einen vorzeitigen Ausstieg aus seinem noch bis 2011 laufenden Vertrag.

Rafael Nadal hat zum zweiten Mal nach 2008 die All England Championships in Wimbledon gewonnen. Der Weltranglisten-Erste bezwang im Finale am Sonntag den Tschechen Tomas Berdych mit 6:3, 7: 5, 6:4 und holte damit den achten Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Der Spanier baute damit seine Spitzenstellung in der Weltrangliste vor dem Serben Novak Djokovic aus. Der entthronte Schweizer Titelverteidiger Roger Federer stürzt erstmals seit November 2003 auf Rang drei. Berdych klettert nach seinem ersten Grand-Slam-Finale von Platz 13 auf Rang acht.

Publikumsliebling Javier Pinola wird auch in den kommenden drei Jahren für den Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg auflaufen. Der 27 Jahre alte Argentinier unterschrieb am Sonntag den bis 2013 laufenden neuen Vertrag bei den Franken, teilte der "Club" auf seiner Homepage mit. "Ich habe lange gebraucht, um die Entscheidung zu treffen. Ich wollte alles genau mit meiner Familie durchsprechen. Es war aber eigentlich immer klar, dass ich bleiben wollte", erklärte der Linksverteidiger. Pinola spielt seit 2005 in Nürnberg und hatte vor drei Wochen bereits den grundsätzlichen Entschluss getroffen, bei den Franken zu bleiben.

Schalke 04 soll sich nach Informationen der spanischen Sporttageszeitung AS mit Stürmerstar Raul über einen Wechsel einig sein. Wie das Blatt berichtet, traf sich der 33-Jährige auf der Balearen-Insel Menorca mit Ronny Gersch, dem Assistenten von Trainer und Manager Felix Magath. Der Transfer soll laut AS am 15. Juli, wenn der spanische Rekordtorschütze seinen Urlaub auf der Mittelmeerinsel beendet hat, bekannt gegeben werden. Der 102-malige Nationalspieler, der für Real Madrid in 741 Spielen 323 Tore erzielte, soll ablösefrei wechseln, obwohl sein Vertrag bei den Königlichen noch bis 2011 läuft. Laut AS soll Raul, der bei Real rund sechs Millionen Euro jährlich verdiente, auf Schalke vier Millionen pro Jahr kassieren und einen Zweijahresvertrag erhalten.

Erst bei der Siegerehrung flüsterte der Herzog von Kent Philipp Petzschner zu, dass Deutschland gegen Argentinien gewonnen hatte, vorher wollte der große Fußballfan davon nichts wissen. Er hatte zu tun. "Das war der perfekte Tag", sagte der Bayreuther Tennisprofi am Samstag, der dafür aber das unglaubliche WM-Ergebnis aus Kapstadt gar nicht gebraucht hätte. Petzschner ist Wimbledon-Sieger, der erste aus Deutschland seit Michael Stich 1992. "Ich hatte nach dem Matchball Tränen in den Augen", sagte "Petzsche", "mir ging so viel durch den Kopf und gleichzeitig so wenig.""Mit seinem österreichischen Freund Jürgen Melzer gewann der 26-Jährige auf dem Centre Court souverän mit 6:1, 7:5, 7:5 gegen die schwedisch-rumänische Kombination Robert Lindstedt/Horia Tecau.

Nach ihrem frühen Viertelfinal-Aus bei der Fußball-WM in Südafrika ist Brasiliens Nationalmannschaft am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) wieder in der Heimat angekommen. Die Seleção landete gegen 02.00 Uhr am internationalen Flughafen von Rio de Janeiro, wo einige Spieler ausstiegen und von rund 100 wartenden Fans und vielen Journalisten empfangen wurden. Der größte Teil der Mannschaft flog in der Nacht weiter nach São Paulo, wo die Seleção aber die rund 200 wartenden Fans umging. Als die Spieler das Ankunftsterminal in Rio verließen, gab es viel Gedränge. Unmutsbekundungen blieben aber weitgehend aus. In Rio stieg neben Keeper Júlio César auch Mittelfeldspieler Felipe Melo aus, der im Spiel gegen Holland nach einem Foul vom Platz gestellt wurde.

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