Süddeutsche Zeitung

Rangnick kritisiert Leipzig-Profis:"Da ist der Weg zum goldenen Steak nicht mehr weit"

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Ralf Rangnick hat die Spieler von Bundesliga-Tabellenführer RB Leipzig nach der "Friseur-Affäre" massiv kritisiert. Nachdem sich mehrere Profis vor der 0:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt am Samstag vom eigens eingeflogenen Star-Friseur Sheldon Edwards die Haare hatten stylen lassen, reagierte der frühere RB-Trainer am Dienstag ungehalten.

"Ich hätte 100.000 Euro darauf gewettet, dass unsere Spieler keinen Star-Friseur aus England einfliegen lassen, um sich im Hotel die Haare machen zu lassen", sagte Rangnick laut Leipziger Volkszeitung im Rahmen der Feier zum 120. Geburtstag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Leipzig.

"Diese 100.000 Euro hätte ich verloren", erklärte Rangnick: "Das 0:2 war schon ärgerlich genug, die Friseur-Geschichte macht mich fassungslos. Das ist dekadent. Da ist der Weg zum goldenen Steak nicht mehr weit."

Ein goldenes Steak hatte der frühere Bayern-Profi Franck Ribéry Anfang 2019 verzehrt, was als Beispiel für den abgehobenen Lebensstil mancher Fußballprofis gewertet wurde. Weil sich Ribéry auch noch mit vulgären Worten verteidigte, belegten ihn die Münchner mit einer hohen Geldstrafe.

Kritik auch von Nagelsmann und Krösche

Schon vor Rangnick, der aktuell als Head of Sport and Development Soccer bei Leipzigs Hauptsponsor Red Bull tätig ist, hatte sein Nachfolger Julian Nagelsmann die Einstellung der Spieler harsch kritisiert. Besonders die Trainingsleistung vor dem Frankfurt-Spiel hatte dem 32-Jährigen überhaupt nicht gefallen.

"So wirst du am Ende halt nur Vierter - wenn es gut läuft", wetterte Nagelsmann. Er warf seinen Profis mangelnde Gier auf den Titel vor: "Es ist die Frage: Wollen wir das Gipfelkreuz erreichen oder bleiben wir kurz darunter stehen und genießen die schöne Aussicht."

Sportdirektor Markus Krösche verteidigte Nagelsmann daraufhin. "Er hat völlig recht, das anzusprechen - auch in dieser Art und Weise. Es ist wichtig für uns, dass wir immer an die Grenzen gehen", sagte Krösche: "Jeder, der Julian kennt, weiß, dass er sehr ehrgeizig ist und dass er das, was er denkt, auch knallhart ausspricht."

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