Süddeutsche Zeitung

Premier League:Klopp und Milner amüsieren sich

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Der Liverpool-Coach und einer seiner Spieler erleben eine witzige Szene. Tuchel holt seinen ersten Sieg in England. Man City tut sich schwer, Ödegaard debütiert bei Arsenal.

Thomas Tuchel war nach dem Premierensieg mit dem FC Chelsea gut aufgelegt. Die Blues gewannen am Sonntag unter ihrem neuen deutschen Trainer in der Premier League hochverdient mit 2:0 (1:0) gegen den FC Burnley und beendeten zu Hause eine wochenlange Sieglosserie. Er sei "sehr zufrieden", sagte Tuchel. In der Tabelle verbesserte sich Chelsea leicht und ist jetzt Siebter. Der Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City beträgt aber weiterhin deutliche elf Punkte.

Hinter Man City und dem Zweiten Manchester United belegt der FC Liverpool nach einem 3:1 (0:0)-Sieg bei West Ham United den dritten Platz. Die Reds profitieren am Sonntag davon, dass Leicester City daheim mit 1:3 (1:1) gegen Leeds United verlor.

Timo Werner, der bei Tuchels torlosem Chelsea-Debüt am Mittwoch gegen die Wolverhampton Wanderers noch nicht zum Einsatz gekommen war und seit November auf ein Liga-Tor wartet, gab an der Stamford Bridge sein Startelf-Comeback. Die Tore schossen aber zwei Defensivakteure: César Azpilicueta (40. Minute) und Marcos Alonso (84.) trafen für die hochüberlegenen Gastgeber, die zahlreiche Chancen ausließen.

"Das sollte ein Zeichen für die Jungs im Angriff sein, wenn wir unsere Verteidiger brauchen, um Tore zu schießen", sagte Tuchel scherzend. Werner nahm er in Schutz. "Wir können nicht erwarten, dass sich das von einer Minute auf die andere verändert. Er ist nicht der einzige Stürmer auf der Welt, der sensibel ist, wenn er nicht trifft."

Im Gegensatz zu Werner blieb Kai Havertz zunächst außen vor. Tuchel hatte sich vor der Partie zufrieden mit dem Ex-Leverkusener gezeigt, den 21-Jährigen aber in die Pflicht genommen. "Am Ende ist die Frage, ob er es packt, ob er seine Zähne zeigen kann, wenn es hart wird", sagte Tuchel. Er brachte Havertz zehn Minuten vor Schluss.

Salah beendet seine Torflaute

Es war die Szene, die Liverpools 3:1-Sieg bei West Ham United am Sonntag einleitete: Der erst wenigen Sekunden zuvor eingewechselte Curtis Jones spielte im Strafraum zu Mohamed Salah, der den Ball zum 1:0 versenkte. Während Salah mit seinen Teamkollegen auf dem Platz das Tor bejubelte, lief James Milner, der schon auf dem Weg in die Kabine war, zu Liverpool-Coach Jürgen Klopp und fiel dem Fußball-Lehrer lachend in die Arme. Auch die Betreuer amüsierten sich nach dem Tor. Dabei hatte Milner bei seiner Auswechslung kurz vorher noch irritiert gewirkt, als er an der Seitenlinie mit fragendem Gesichtsausdruck mit Klopp sprach.

Nach dem Spiel klärte der Trainer die Situation auf. "Er hat zu mir gesagt: Wenn direkt nach seiner Auswechslung ein Treffer fällt, dann versteht er meine Entscheidung", scherzte der sichtbar zufriedene Klopp nach dem Abpfiff beim Sender Sky Sports. Ein weiterer Treffer von Salah und ein Tor von Georginio Wijnaldum machten alles klar für den englischen Fußballmeister, der sich in der Tabelle auf den dritten Platz verbesserte und seine kurze Krise wohl endgültig beendet hat. "Diese Jungs sind wirklich eine tolle Gruppe", schwärmte der 53-jährige Klopp. "Die sind nicht glücklich, wenn sie nicht erfolgreich sind, wenn sie nicht gewinnen, aber sie haben immer die richtige Einstellung."

Man City tat sich beim 1:0 (1:0) gegen Tabellenschlusslicht Sheffield United am Samstag ungewöhnlich schwer. Pep Guardiola, für den es der 500. Sieg in seiner Trainerkarriere war, machte auch das Wetter verantwortlich. "Ich habe (vor dem Spiel) den Wind und die eisigen Bedingungen gesehen", so Guardiola, "da hab ich sofort gesagt, das wird eines der härtesten Spiele, das wir in dieser Saison spielen."

Gabriel Jesus (9.) erzielte das frühe Siegtor. Doch die Gäste aus Sheffield standen defensiv über weite Strecken gut und hatten am Ende sogar Chancen auf den Ausgleich. Dafür gab es Lob von Guardiola. "Sie hatten schlechte Momente, aber sie sind hervorragend organisiert." Die Nicht-Abstiegsplätze geraten für Sheffield aber zunehmend außer Sichtweite.

Arsenal steckt im Tabellenmittelfeld fest

Rekordmeister Manchester United, bis vor kurzem noch Spitzenreiter, kam beim FC Arsenal nicht über ein 0:0 hinaus - zu wenig. "Wir hatten genug Chancen, um zu treffen", haderte Trainer Ole Gunnar Solskjaer mit der Ausbeute. "Wir können das als Schritt nach vorn sehen, nach Mittwochabend", sagte er mit Blick auf das peinliche 1:2 zuhause gegen Sheffield unter der Woche. Auch für Arsenal war das torlose Remis zu wenig. Die Gunners stecken im Mittelfeld der Tabelle fest.

Noch mehr als über zwei verlorene Auswärtspunkte ärgerte sich Man United über rassistische Beleidigungen gegen seine Spieler. Nach Anthony Martial und Axel Tuanzebe berichtete nun auch England-Profi Marcus Rashford über Schmähungen im Internet. "Menschheit und soziale Medien von ihrer schlechtesten Seite", schrieb der 22-Jährige am Samstag nach dem Spiel bei Twitter. Auch andere Fußballer hatten unter der Woche von beleidigenden Nachrichten berichtet.

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