Süddeutsche Zeitung

NBA:Franz Wagner glänzt und hadert

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Der junge deutsche Basketballer erzielt 27 Punkte und ärgert sich trotzdem. Neymar fällt bei PSG länger aus. Hannover 96 wirft den Trainer raus.

Meldungen im Überblick

Basketball, NBA: Die zweitbeste Punkteausbeute in der noch jungen NBA-Karriere von Franz Wagner hat den Orlando Magic nicht zu einem Überraschungserfolg bei den Philadelphia 76ers gereicht. Trotz der 27 Zähler des Berliners unterlag die Mannschaft aus Florida am Montagabend 96:101 und kassierte die 18. Niederlage der Saison. "Ich bin sehr stolz auf die Art und Weise wie er da draußen gespielt hat heute Abend", sagte Trainer Jamahl Mosley über Franz Wagner, dessen Bruder Moritz Wagner aus taktischen Gründen nicht zum Einsatz kam.

"Es ist erst mal eine Umstellung. Bei Alba haben wir viel mehr gewonnen als verloren und auch bei Michigan", sagte Wagner, der bei Alba Berlin in der Bundesliga und am College in Michigan jeweils in erfolgreichen Mannschaften spielte. "Aber ich glaube, das gehört dazu. Wenn man sich die guten Teams heute anguckt: Viele von denen sind durch genau solche Phasen durchgegangen. Ich glaube, wir müssen den Prozess einfach mitnehmen und aus Fehlern lernen. Das ist das einzige, was wir machen können." Erst einmal hatte Wagner mit 28 Zählern eine bessere Ausbeute in der NBA. Am Montag war er der beste Werfer der Partie und legte zudem fünf Körbe für Mitspieler auf. Auch Maxi Kleber kassierte mit den Dallas Mavericks eine Niederlage. Beim 96:114 zu Hause gegen die Cleveland Cavaliers verbuchte Kleber 13 Punkte. Ohne den erneut nicht eingesetzten Nationalspieler Daniel Theis kommen die Houston Rockets immer besser in Schwung und holten den bereits dritten Sieg in Serie. Die Texaner bezwangen die Oklahoma City Thunder 102:89.

Fußball, Corona: Auch in Portugal ist erstmals die neue Corona-Variante Omikron festgestellt worden. Das Virus sei bei 13 Spielern und anderen Mitgliedern des Erstliga-Fußballklubs Belenenses SAD festgestellt worden, teilte die Generalsekretärin der Gesundheitsbehörde, Graça Freitas, am Montag mit, wie die Zeitung Público berichtete. Die Betroffenen seien isoliert worden und nicht schwer erkrankt, habe Freitas betont. Um eine Ausbreitung der neuen Virusvariante zu stoppen, habe die Gesundheitsbehörde in diesen Fällen strengere Quarantäneauflagen und weitere Tests angeordnet.

Noch bevor bekannt wurde, dass es sich um Fälle von Omikron handelt, hatten besonders viele Corona-Fälle bei Belenenses am Samstag schon zu einem Eklat geführt. Weil das Schlusslicht der Liga gegen den Stadtrivalen Benfica Lissabon nur noch sechs Spieler aufbieten konnte, war die Partie in der 48. Minute beim Stand von 0:7 abgebrochen worden. Freitas wies eine Verantwortung der Gesundheitsbehörde bei der Genehmigung der Partie zurück. Sie sprach sich dafür aus, alle Teilnehmer des Spiels beider Mannschaften testen zu lassen. Die Portugiesen rief sie auf, Maßnahmen wie das Tragen einer Maske, das Lüften geschlossener Räume und die Reduzierung von Kontakten außerhalb der eigenen Familie ernst zu nehmen. Die Pandemie sei trotz der hohen Impfquote in Portugal nicht vorbei. Aus Spanien wurden zunächst keine Infektionen mit Omikron bekannt.

Fußball, Neymar: Paris St. Germain muss für sechs bis acht Wochen auf Neymar verzichten. Der Brasilianer hat sich beim 3:1 gegen die AS St. Etienne am Sonntag den linken Knöchel verstaucht und sich dabei auch an den Bändern verletzt. Das teilte der französische Hauptstadtklub am Montag mit. Neymar war in 87. Minute in St. Etienne gefoult worden und dabei unglücklich umgeknickt. Im Anschluss krümmte sich der Angreifer am Boden und schrie vor Schmerzen. Der 29-Jährige musste unter Tränen vom Platz getragen werden, das Stadion verließ er später auf Krücken. "Leider gehören diese Rückschläge zum Leben eines Sportlers", schrieb Neymar bei Instagram und versprach: "Ich werde besser und stärker zurückkommen." Brasiliens Fußballlegende Pele wünschte gute Genesung und schrieb: "Du wirst diese Herausforderung meistern."

Fußball, 2. Liga: Hannover 96 hat sich nach nur fünf Monaten von Trainer Jan Zimmermann getrennt. Das gab der Zweitligist am Montag bekannt. "Auf Grund der sportlichen Entwicklung sind wir an den Punkt gekommen, an dem wir frei von Emotionen und unter sachlicher Abwägung aller Eindrücke entscheiden mussten. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht", sagte Sportdirektor Marcus Mann. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Die 96er sind in der 2. Bundesliga seit acht Spielen sieglos und fielen in der Tabelle auf den Relegationsplatz 16 zurück. Mit nur zehn geschossenen Toren in den ersten 15 Saisonspielen stellt Hannover den nach Schlusslicht FC Ingolstadt zweitschwächsten Angriff der Liga.

Basketball: Brose Bamberg hat sich nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen in der Basketball Bundesliga (BBL) von Cheftrainer Johan Roijakkers getrennt. Nachfolger des Niederländers wird beim Tabellenachten Oren Amiel, 49, aus Israel, zur Vertragslaufzeit machte der Klub keine Angaben. "Wir konnten in den letzten Wochen vor allem defensiv keine Fortschritte erkennen, die uns überzeugt hätten, die Abwärtsspirale mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen zu verlassen", sagte Geschäftsführer Philipp Galewski und betonte: "Wir haben uns die Entscheidung - vor allem vor dem Hintergrund der angestrebten Kontinuität auf der Cheftrainerposition - nicht leicht gemacht."

Der frühere Serienmeister Bamberg war mit vier aufeinanderfolgenden Siegen in die Saison gestartet, dann kam es zum Bruch. Vor der Länderspielpause setzte es zu Hause ein 80:100 gegen die Telekom Baskets Bonn. Roijakkers hatte den Posten zur Saison 2020/2021 übernommen. Amiel trainierte zuletzt in seiner Heimat Hapoel Jerusalem. Zuvor hatte der Coach für ERA Nymburk/Tschechien gearbeitet und vier Meistertitel sowie drei Pokalsiege geholt. Neu bei Bamberg ist auch Akil Mitchell. Der 29 Jahre alte Center kommt vom türkischen Erstligisten Pinar Karsiyaka und hat einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben.

Darts: Der frühere Weltmeister Peter Wright, 51, hat die Generalprobe für die Darts-WM gewonnen. Der Schotte gewann am Sonntagabend das Endspiel bei den Players Championship Finals in Minehead (England) gegen Ryan Searle (England) 11:10. Damit untermauerte der Weltranglistenzweite Wright seine Rolle als Mitfavorit beim bevorstehenden Saisonhöhepunkt. Für Wright, der im Kalenderjahr 2021 bislang das meiste Preisgeld aller Spieler gewonnen hat, war es der erste Sieg bei den Players Championship Finals und der insgesamt sechste Major-Titel seiner Karriere.

Die beiden Deutschen Gabriel Clemens (Saarwellingen) und Martin Schindler (Strausberg) waren nach ihren Auftaktsiegen jeweils in der zweiten Runde ausgeschieden. Bislang haben sich vier Deutsche für die WM im Londoner Alexandra Palace (ab 15. Dezember) qualifiziert. Clemens, 38, und Schindler, 25, sind ebenso dabei wie Florian Hempel (Köln/31) und der erst 16-jährige Fabian Schmutzler (Frankfurt).

2. Liga, Bremen: Ole Werner wird neuer Trainer von Werder Bremen. Das gab der Fußball-Zweitligist am Sonntag bekannt. Der 33-Jährige hatte bis September den Ligakonkurrenten Holstein Kiel trainiert. Sein Vorgänger Markus Anfang war nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen eines mutmaßlich gefälschten Impfpasses zurückgetreten. Werner soll schon am Montag erstmals das Training in Bremen leiten. Er bringt auch seinen Co-Trainer Patrick Kohlmann aus Kiel mit. "Ole ist ein junger, spannender und sehr guter Trainer, der mit seiner Idee Fußball zu spielen sehr gut zu Werder passt", wurde Werders Geschäftsführer Frank Baumann zitiert.

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