Süddeutsche Zeitung

Nachfolge von DFB-Präsident Theo Zwanziger:Nur noch zwei Kandidaten

Lesezeit: 2 min

Ligapräsident Reinhard Rauball hat angekündigt, er stehe nicht als Nachfolger von DFB-Präsident Theo Zwanziger zur Verfügung. Uli Hoeneß erklärt, dass auch niemand vom FC Bayern zum DFB wechseln wolle. Damit gibt es mit Erwin Staudt und Wolfgang Niersbach nur noch zwei Kandidaten. Die Frage lautet: Was will Niersbach?

Ligapräsident Reinhard Rauball wird nicht die Nachfolge von Theo Zwanziger als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) antreten. "Ich weiß es zu schätzen, dass mich der eine oder andere ins Gespräch gebracht hat. Für mich gibt und gab es keinerlei Überlegungen in der Richtung", sagte Rauball am Rande der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Montagnachmittag in Frankfurt am Main.

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat indes einen Funktionsträger des Münchner Fußball-Rekordmeisters als Nachfolger von DFB-Präsident Theo Zwanziger ausgeschlossen. "Wir vom FC Bayern beteiligen uns nicht an dieser Diskussion. Von uns wird sicherlich keiner in Frage kommen", sagte Hoeneß am Montag bei einem PR-Termin in München: "Wir glauben, egal wer das macht, ob Niersbach oder ein anderer, dass am Ende eine Lösung herauskommt, mit der wir gut leben können."

Hoeneß wolle sich nicht in die Diskussionen einmischen, auch er selbst stehe nicht zur Verfügung: "Meine Position ist Präsident des FC Bayern. Da habe ich so viele Aufgaben in den nächsten Jahren, da verschwende ich keinen Gedanken, nach Frankfurt zu gehen."

Damit verbleiben DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und der ehemalige VfB-Stuttgart-Chef Erwin Staudt derzeit als einzige Kandidaten auf die Position Zwanzigers, der Oktober 2012 seinen Posten aufgeben will. Am Mittwoch werden das DFB-Präsidium und die Vorsitzenden der Regional- und Landesverbände eine Entscheidung über die Zwanziger-Nachfolge bei einem Treffen forcieren.

Bei diesem Treffen solle vor allem Niersbach seine Wünsche formulieren. "Es kommt in erster Linie darauf an, was Wolfgang Niersbach will. Er muss sich erklären, ob er für das Amt des DFB-Präsidenten bereit steht", sagt DFB-Vizepräsident Hans-Dieter Drewitz.

Die finanzielle Seite will Drewitz dabei indes nicht überbewerten. Niersbach erhält als hauptamtlicher DFB-Generalsekretär derzeit ein sechsstelliges Jahressalär. Als ehrenamtlicher Präsident bekäme er nach aktuellem Stand nur eine Aufwandsentschädigung.

"Niersbach hat zwar noch einen Vertrag als Generalsekretär bis 2016, aber es ist ja heute nicht mehr so, dass das Ehrenamt Präsident wie noch zu Zeiten von Egidius Braun Hartz IV gleichkommt. Der hat ja damals nur 20 D-Mark erhalten", sagte Drewitz.

Aus den Landesverbänden ist zu vernehmen, dass sie die Personalie Niersbach mittragen würden. Einziger denkbarer Kandidat aus ihren Reihen wäre Rainer Koch, Präsident des Süddeutschen und des Bayrischen Fußball-Verbandes, der aber bereits erklärt hat, keine Ambitionen zu hegen.

Die Zwanziger nahestehenden Vizepräsidenten wie Karl Rothmund sprechen sich indes für Staudt aus. Und auch Staudt selbst scheint großes Interesse an dem Amt des DFB-Präsidenten zu haben: "Es ist für mich eine große Ehre, zu dem Kandidatenkreis zu gehören. Ich bin bereit", sagte Staudt der Bild-Zeitung.

Der ehemalige Chef von IBM-Deutschland bezeichnete die Aufgabe als DFB-Boss als "größten Job, den der deutsche Fußball zu vergeben hat. Und ich traue mir diese Aufgabe zu".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1226938
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.