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Fußball-WM:Katars Emir telefoniert mit Putin

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Kurz vor Beginn der Fußball-WM hat Tamim bin Hamad Al-Thani sich beim russischen Präsidenten für die Unterstützung bei der Organisation des Turniers bedankt.

Kurz vor dem Start der umstrittenen Fußball-WM in Katar pflegen die Gastgeber offenbar einen recht engen Kontakt nach Russland. Am Freitag telefonierte Tamim bin Hamad Al-Thani mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dankte ihm für die "Zusammenarbeit bei der Organisation dieser Veranstaltung". Das teilte das Büro des Emirs mit, Putin habe Katar zudem zur Ausrichtung der WM gratuliert.

Der Kreml bestätigte dies und verwies zudem auf das russische Interesse an einer engen Kooperation mit Katar, um die Stabilität im globalen Gasmarkt zu gewährleisten. Putin hob die engen Verbindungen Russlands mit dem arabischen Land hervor, die auch der Emir bereits vor einem Monat bei einem Treffen der beiden Staatsführer in Kasachstan betont hatte.

Bereits im Mai hatte Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem Emir eine Energiepartnerschaft mit dem Ziel geschlossen, den neu entstanden Gasbedarf in Deutschland durch die ausbleibenden russischen Lieferungen künftig aus dem Katar zu decken. Das Land will dazu seine Flüssiggas-Produktion rasch ausbauen. Einen Vertragsabschluss gab es bislang trotz der enger werdenden Kontakte nach Deutschland aber nicht.

Keine hochrangigen russischen Politiker in Katar

Wegen des Krieges gegen die Ukraine ist Russland bis auf Weiteres aus der internationalen Fußballgemeinschaft ausgeschlossen. Der Gastgeber der WM 2018 hatte im vergangenen Jahr bereits an einer Sicherheitsübung teilgenommen. Seit der Invasion des Nachbarlandes sollen die Vorbereitungen der Nachrichtenagentur AFP zufolge aber ohne russische Hilfe stattgefunden haben. Offiziell kritisiert Katar die Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland, hochrangige russische Politiker werden im Rahmen der WM nicht erwartet.

US-Außenminister Antony Blinken indes wird zu Beginn der kommenden Woche nach Katar reisen, dort diplomatische Gespräche führen und Menschenrechtsfragen thematisieren. Zudem werde Blinken am Montag das erste WM-Gruppenspiel der USA gegen Wales im Stadion verfolgen, teilte das Außenministerium am Freitag mit.

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