Süddeutsche Zeitung

FC Bayern reist nach Gelsenkirchen:"Schalke ist die schwierigste Aufgabe"

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Der FC Bayern hat alle Pflichtspiele dieser Saison gewonnen - die Partie gegen Schalke 04 wird laut Jupp Heynckes zum "ersten richtigen Prüfstein". Der Trainer vertraut dabei der ganzen Breite seines Kaders, in der Innenverteidigung ist der Belgier Daniel Van Buyten wieder eine echte Option.

Benedikt Warmbrunn

Es beginnt jetzt die Jahreszeit, in der nicht oft genug die Vorzüge von gemütlichen Hausschuhen gelobt werden können. Wer in ausgetretenen, dafür wärmenden Schuhen mit seinen Zehen wackeln darf, der weiß, dass er angenehme Abende verbringen wird. Die Zuneigung zu dem Schuhwerk wird von Region zu Region mit anderen Namen ausgedrückt, der Bayer spricht beispielsweise liebevoll von seinen Pantoffeln, der Norddeutsche von seinen Puschen, im Osten der Republik stecken sie ihre Füße gerne in Latschen, im Südwesten in die Schlappen.

Auch der gebürtige Mönchengladbacher Jupp Heynckes dürfte in diesen Tagen wohlige Stunden genossen haben, so berichtet der Trainer des FC Bayern München zumindest, dass seine Mannschaft "gut in die Schluppen gekommen" sei.

Die Mannschaft hat bisher jedes Pflichtspiel gewonnen, zuletzt am Mittwoch zum Auftakt der Champions League gegen den FC Valencia (2:1). Heynckes weiß natürlich, dass eine solche Situation, ähnlich wie die wärmenden Hausschuhe, zur Bequemlichkeit verleiten kann; er warnt daher, dass die Partie an diesem Samstag (15.30 Uhr) bei Schalke 04 "die schwierigste Aufgabe ist, die wir bis dato zu lösen hatten". Wie sich das junge Schalker Team bisher präsentiert habe, sagt Heynckes, "das imponiert mir", er nennt den Gegner "den ersten richtigen Prüfstein".

Gerade seine Defensive muss sich in dieser Partie beweisen; die Innenverteidiger Jérôme Boateng und Dante haben sich immer wieder kleine Unsicherheiten geleistet, worauf die Schalker Offensivkünstler nun lauern werden. Vor dem Spiel gegen Valencia hatte Heynckes daher bereits über einen Einsatz von Daniel van Buyten nachgedacht, der Belgier musste jedoch erkrankt absagen. Dafür gehört gegen Schalke der brasilianische Rechtsverteidiger Rafinha erstmals nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk zum Kader.

Vor der Reise nach Gelsenkirchen referierte Heynckes daher mal wieder über die Vorzüge seines Kaders, der ihm "viele Optionen" biete. So entscheide er erst kurzfristig, ob Franck Ribéry spielen werde - der Franzose wurde gegen Valencia wegen Oberschenkelproblemen zur Halbzeit ausgewechselt. Für ihn könnte Thomas Müller in die Startelf zurückkehren, den Heynckes in "überragender Form" sieht. Überhaupt wolle er immer wieder einige Spieler schonen, "damit wir im Februar, März, April genügend Substanz haben, um auf einem hohen Niveau Fußball zu spielen". Die Rotation werde jeden Spieler treffen, kündigte Heynckes an - selbst Torwart Manuel Neuer, "wenn es die Situation ergibt".

An diesem Samstagnachmittag gegen Schalke will der Trainer jedoch auf allzu große personelle Experimente verzichten. Der Rheinländer Heynckes weiß schließlich ganz genau, dass es einen bisweilen schneller als gedacht aus den Schluppen werfen kann.

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Quelle:
SZ vom 22.09.2012
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