Süddeutsche Zeitung

FC Bayern:Kovac hat "keine Probleme" mit Rummenigge

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Der Bayern-Trainer will die fehlende Jobgarantie ausblenden. Xavi hört endgültig auf. Der BVB könnte einen vielversprechenden Profi verlieren.

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Fußball-Bundesliga, FC Bayern: Niko Kovac will sich im Meisterschaftsendspurt nicht mit der ausgebliebenen Jobgarantie durch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge befassen. "Ich nehme das wahr, das ist richtig. Ich kann mich damit jetzt nicht beschäftigen. Wir haben eine richtig schwere Aufgabe", sagte der Trainer des FC Bayern am Donnerstag in München. Am Samstag steht das Heimspiel gegen Hannover 96 an.

"Ich versuche das auszublenden, weil es bringt nichts, dass ich mich dort mit Nebensachen beschäftige. Wir müssen letztendlich die Mannschaft vorbereiten auf das, was am Wochenende passiert. Wir sind Tabellenerster, wir sind im Pokalendspiel. Ich glaube, so schlecht ist das nicht", sagte Kovac. In der Champions League war der FC Liverpool im Achtelfinale Endstation.

Vorstandschef Rummenigge hatte Kovac trotz eines bis 2021 laufenden Vertrages zuletzt wiederholt eine Jobgarantie verweigert. "Wir haben ein ganz normales Verhältnis. Da gibt es überhaupt keine Probleme", sagte Kovac mit Blick auf Rummenigge. "Intern ist alles soweit okay. Ich muss meine Leistung bringen. Wenn ich sie bringe, denke ich, muss man gar nicht diskutieren." Der Vertrag von Kovac läuft bis zum 30. Juni 2021.

Gegen Hannover muss der Coach neben Kapitän Manuel Neuer, dessen Comeback weiterhin in der Woche darauf bei Pokalfinal-Gegner RB Leipzig geplant ist, auf James verzichten. Der Kolumbianer hat seit seiner Auswechslung beim 1:1 in Nürnberg muskuläre Probleme. "Das wird fürs Wochenende nicht reichen", sagte Kovac. Javi Martínez hat wegen Knieschmerzen am Donnerstag nicht mit der Mannschaft trainiert, soll aber auflaufen können.

BVB, Achraf Hakimi: Der Leihspieler liebäugelt mit einer vorzeitigen Rückkehr zu Real Madrid. "Es wäre ein Traum, wenn ich sobald wie möglich nach Madrid zurückkehren könnte. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das nicht will. Warten wir ab, was passiert", sagte der Außenverteidiger des Fußball-Bundesligisten aus Dortmund dem spanischen TV Sender #Vamos. Er sei ein "Madridista", Real sei "der beste Verein der Welt". Seine Entscheidung, nach Deutschland zu wechseln, sei aber korrekt gewesen.

Der 20 Jahre alte marokkanische Nationalspieler war im vergangenen Sommer von Real Madrid auf Leihbasis zum Revierclub gewechselt und soll eigentlich bis 2020 beim BVB bleiben. Hakimi hatte sich am 27. Spieltag beim 2:0-Heimsieg seines Teams gegen den VfL Wolfsburg einen Mittelfußbruch zugezogen und absolviert seine Reha derzeit in der spanischen Hauptstadt. Er hofft auf eine ähnliche Entwicklung wie bei Dani Carvajal, der bei Bayer Leverkusen Erfahrung gesammelt hatte und nach seiner Rückkehr zu den Königlichen Stammspieler geworden war.

Fußball Xavi: Der frühere Mittelfeldspieler des FC Barcelona beendet seine aktive Karriere als Fußballer und will Trainer werden. Der 39-Jährige, der derzeit für den katarischen Club Al-Sadd spielt, werde seine Laufbahn nach der Saison nicht fortsetzen. "Es war ein Privileg bis 39 Fußball zu spielen", wird Xavi am Donnerstag auf der Website von Barça zitiert. "Es wird meine letzte Saison als Spieler, aber ich kann es kaum erwarten zu sehen, was die Zukunft für mich als Trainer bereithält." Im April hatte Xavi mit Al-Sadd die Meisterschaft gewonnen. Sein Team ist noch in der asiatischen Champions League vertreten. Xavi spielte zwischen 1998 und 2015 für die erste Mannschaft von Barcelona und feierte mit den Katalanen zahlreiche Erfolge. Mit Vereinsangaben zufolge 767 Einsätzen in offiziellen Partien ist er der Rekordspieler des Clubs. 2010 gewann Xavi zudem mit der spanischen Nationalmannschaft den WM-Titel und wurde 2008 und 2012 Europameister.

Sportpolitik, DFB: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat eine überraschende Bewerbung für den vakanten Präsidentenposten erhalten. Die in der breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannte Ute Groth, Vorsitzende der DJK TuSA 06 Düsseldorf, möchte Nachfolgerin des zurückgetretenen Reinhard Grindel werden. Bereits Anfang April hatte sie die Bewerbung eingereicht.

"Ich möchte mit meiner Kandidatur etwas verändern, wir brauchen ehrliche, begeisternde Menschen im Ehrenamt und an der Spitze des DFB. Als Vorsitzende eines DJK-Vereins trage ich bereits eine besondere Verantwortung, dafür habe ich genug Lebenserfahrung gesammelt", wird die 60 Jahre alte Groth in einer Mitteilung des katholischen Sportverbandes DJK zitiert.

Groth ist Projektleiterin im Krankenhausbau und leitet seit 2007 den nach eigenen Angaben 1200 Mitglieder zählenden Düsseldorfer Ableger des DJK. Der Verband hat insgesamt rund 500 000 Mitglieder in 1100 Vereinen.

"Wir unterstützen die Bewerbung von Ute Groth, besonders auch deshalb, da erstmals eine Person den Posten an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes bekleiden könnte, die unabhängig ist, weiblich und ihre Wurzeln in der DJK hat", sagte DJK-Präsidentin Elsbeth Beha: "Sie wird im Spitzenamt ihr Bestes geben."

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