Süddeutsche Zeitung

DOSB:Verbot für Mayer

Neuer Ärger im DOSB: Die Bundesregierung untersagt dem CSU-Politiker Stephan Mayer, das Amt als Vizepräsident auszuüben.

Von Johannes Aumüller

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer, 48, darf das Amt als Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes zunächst nicht ausüben. Der bis Dezember als Parlamentarischer Staatssekretär tätige Mayer müsse erst eine Karenzzeit von zwölf Monaten abwarten, beschloss die Bundesregierung nach einer entsprechenden Empfehlung des Karenzzeitgremiums um den früheren Finanzminister Theo Waigel (CSU). Frisch ausgeschiedene Regierungsmitglieder brauchen für neue Ämter eine Genehmigung. Nähere Angaben zu den Gründen für den Entscheid macht die Bundesregierung auf Nachfrage nicht, da die Empfehlung des Gremiums nicht-öffentlich sei.

Mayer war im November als Kandidat für den Präsidentenposten des DOSB vorgeschlagen worden. Einige Tage später zog er seine Bewerbung zurück. Bei der vorgezogenen Mitgliederversammlung vor sechs Wochen wurde er zum Vize gewählt. Nun wird Mayer dieses Amt gar nicht ausüben können, da bereits im Dezember 2022 reguläre Präsidiumswahlen anstehen. "Da mir zum jetzigen Zeitpunkt weder ein offizieller Bescheid der links-liberalen Bundesregierung noch eine betreffende Begründung in dieser Angelegenheit vorliegen, kann ich beim besten Willen in der Angelegenheit keine Stellung beziehen", sagte Mayer auf Anfrage. Die Bundesregierung teilt mit, die Entscheidung sei Mayer unverzüglich nach dem Beschluss der Bundesregierung in der Kabinettsitzung am 5. Januar auf dem Postwege zugeschickt worden.

Der DOSB will sich aktuell noch nicht zu der Entscheidung und möglichen Konsequenzen äußern. Neben Mayer und Präsident Thomas Weikert sitzen die frühere Bahnrad-Olympiasiegerin Miriam Welte, Ex-Para-Sportlerin Verena Bentele, die Kinderärztin Kerstin Holze sowie Oliver Stegemann (Sportakrobatik-Verband) im Präsidium.

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