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Borussia Dortmund:Klopp zeigt sich von Kritik tief getroffen

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Eigentlich hat Borussia Dortmund allen Grund zum Jubeln: Auf der Mitgliederversammlung gibt der deutsche Meister ein Umsatzhoch bekannt, auch der Gewinn erreicht Rekordhöhen. Doch die heftige Kritik von DFB-Schiedsrichter-Funktionär Lutz-Michael Fröhlich an Trainer Jürgen Klopp drückt die Stimmung.

Eine Rekordsaison mit großen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgen hat Borussia Dortmund eine ziemlich harmonische Mitgliederversammlung beschert - wäre da nicht die heftige Kritik von Schiedsrichter-Funktionär Lutz-Michael Fröhlich an Trainer Jürgen Klopp gewesen. Verwundert und "tief getroffen" hat der BVB-Coach auf die Anschuldigungen reagiert und zurückgewiesen.

"Es ist nicht schön, wenn dein Name im Zusammenhang mit so etwas genannt wird", sagte Klopp am Samstag nach dem 2:1-Sieg von Borussia Dortmund beim FSV Mainz 05: "Ich habe einen Teil dazu beigetragen und hatte meine Vorfälle. Herrn Fröhlich scheint mein Umgang damit nicht zu reichen", meinte Klopp zerknirscht: "Ich glaube, es gibt mehrere Gründe dafür, wenn es Probleme gibt im Amateur-Fußball. Ich kann ganz bestimmt nicht das größte sein."

Fröhlich hatte Klopps aufbrausende Art an der Seitenlinie in Verbindung mit Ausschreitungen im Amateurfußball gebracht: "Auch wenn der Trainer Klopp sich hinterher immer hinstellt und sagt: "tut mir Leid" (...), am Ende ist es so: es bleibt immer irgendetwas hängen", betonte der Abteilungsleiter Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund im Gespräch mit dem Deutschlandradio: "Das Verhalten, was da an den Tag gelegt wird zum Teil, hat so ein aggressives Potenzial, das daraus gewaltsame Exzesse an der Basis durchaus erwachsen können."

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zeigte keinerlei Verständnis für die Anschuldigungen. "Ich finde zum einen den Zeitpunkt komplett daneben, in der Sache ist es fast ungeheuerlich, dass da Birnen mit Äpfeln verglichen werden", sagte Zorc bei WDR 2: "Natürlich wissen wir, dass Jürgen sehr emotional ist und sicher auch das ein oder andere mal übers Ziel hinausschießt, aber das dann zu vergleichen mit Gewaltorgien, also das ist unterste aller Schubladen, das ist Polemik und das können wir nur aufs Schärfste zurückweisen."

Rekordumsatz und Rekordgewinn

Die Mitgliederversammlung verlief indes hocherfreulich. Angesichts glänzender Bilanzen wurden Vereinsführung und Mannschaft am Sonntag von rund 1300 Mitgliedern in der Westfalenhalle 3 mit minutenlangem Applaus gefeiert. "Was wir im Moment erleben, ist unfassbar. Aber die schwerste Aufgabe steht uns noch bevor - für wirtschaftliche und sportliche Nachhaltigkeit zu sorgen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Die positiven Geschäftszahlen trugen zur guten Stimmung bei. Der Umsatz stieg im zurückliegenden Geschäftsjahr vom 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2012 um 42,1 Prozent auf insgesamt 215,2 Millionen Euro. Der Gewinn wuchs in der Bundesliga-Historie des BVB auf bisher unerreichte 34,28 Millionen Euro. Dennoch kündigte Watzke auch für die Zukunft eine maßvolle Geschäftspolitik an: "Wir wollen maximalen sportlichen Erfolg auf solider wirtschaftlicher Basis, ohne einen Euro Schulden zu machen."

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