Süddeutsche Zeitung

Eintracht Frankfurt:Jovic für 60 Millionen Euro zu Real Madrid?

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Laut eines Medienberichts unterschreibt der Frankfurter Stürmer einen langfristigen Vertrag. Zwei Tage nach dem Cas-Urteil gewinnt Caster Semenya in Doha. Alex Zverev scheitert in München.

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Fußball, Frankfurt: Real Madrid scheint das Rennen um den europaweit umworbenen Stürmer Luka Jovic von Eintracht Frankfurt gewonnen zu haben. Der serbische Nationalspieler wechselt laut der Sportzeitung As für 60 Millionen Euro zum spanischen Hauptstadtclub und bekommt dort einen Sechs-Jahres-Vertrag. Von der Ablösesumme fließen demnach 48 Millionen Euro an den hessischen Fußball-Bundesligisten und zwölf Millionen Euro an Benfica Lissabon, den vorherigen Club des 21-Jährigen.

Sollten die Frankfurter den Transfer so bestätigen, hätten sie ein äußerst lukratives Geschäft mit Jovic gemacht. Vor gut zwei Wochen erst hatte die Eintracht die Kaufoption für den zuvor nur ausgeliehenen Stammspieler gezogen und ihn mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2023 fest an sich gebunden. Über die Höhe der Ablösesumme machten die Hessen keine Angaben, sie soll bei rund sieben Millionen Euro gelegen haben. Jovic war im Sommer 2017 auf Leihbasis von Lissabon nach Frankfurt gekommen. In der vergangenen Saison erzielte er in 22 Bundesliga-Einsätzen acht Tore. In der laufenden Spielzeit hat das Sturm-Juwel mit 17 Treffern in der Bundesliga und neun Toren in der Europa League seinen Marktwert beträchtlich in die Höhe getrieben.

Diamond League, Caster Semenya: Caster Semenya stand regungslos auf der Bahn, den Beifall für ihren letzten Sieg nach der alten Leichtathletik-Zeitrechnung genoss die meistdiskutierte Läuferin der Welt mit schüchternem Lächeln. Beim Auftakt der Diamond League in Doha beherrschte die 800-m-Olympiasiegerin aus Südafrika ihre Konkurrenz erneut nach Belieben. Ein letztes Mal, bevor am Mittwoch die Testosteronregel in Kraft tritt, die Semenyas Vorherrschaft beenden könnte.

"Meine Überzeugung ist es, dass es für alles einen Ausweg gibt. Wenn vor mir eine Mauer steht, springe ich drüber", sagte Semenya kämpferisch nach ihrem Erfolg am Ort der kommenden WM (27. September bis 7. Oktober 2019) in hochklassigen 1:54,98 Minuten: "Ich werde weiter trainieren und laufen. Für mich ist nichts unmöglich." Seit September 2015 ist die 28-Jährige über die zwei Stadionrunden ungeschlagen. Dass sich unter dem alten Regelwerk daran zeitnah etwas geändert hätte, ist angesichts des Auftritts in Doha, wo sie weit vor der Olympiazweiten Francine Niyonsaba aus Burundi (1:57,75) ins Ziel lief, zweifelhaft.

Semenya, die am Mittwoch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS mit ihrer Klage gegen die ab dem 8. Mai gültigen IAAF-Vorgaben gescheitert war, muss aber nun ihren natürlichen Testosteronwert künstlich senken - wie sich das leistungstechnisch auswirken wird, ist unklar. "Für mich ist im Leben nichts schwierig, denn es liegt an dir, wie du das Leben nimmst", sagte Semenya: "Als Athlet glaube ich an sportliche Werte und daran, dass der Sport dich lehrt, gegen alle Unwahrscheinlichkeiten weiter zu kämpfen. Ich habe einen starken Glauben, und deshalb glaube ich, dass es immer einen Weg gibt, um Probleme zu lösen."

Tennis, Alexander Zverev: Der Deutsche steckt offensichtlich weiter in einem beunruhigenden Formtief. Auch beim ATP-Turnier in München setzte sich für Deutschlands besten Tennisspieler die Serie der frühen Niederlagen fort, als Titelverteidiger scheiterte der Weltranglistendritte auf dem Weg zum Hattrick bei den BMW Open im Viertelfinale. An einem nasskalten Tag unterlag Zverev dem Chilenen Cristian Garin mit 4:6, 7:5, 5:7, nachdem er im zweiten Satz zunächst drei Matchbälle abgewehrt und im entscheidenden Durchgang selbst zwei Matchbälle vergeben hatte.

Bei nasskaltem Wetter hatte es Zverev offensichtlich eilig, vom vollbesetzten Center Court wieder ins Clubhaus zu kommen. Bei jedem Ballwechsel war der Hamburger auf eine schnelle Entscheidung aus, allerdings unterliefen ihm nach souveränem Beginn und einer 3:0-Führung zunehmend Fehler. Garin dagegen wurde immer sicherer und nutzte nach 2:11 Stunden seinen vierten Matchball, nachdem er zuvor bereits drei vergeben hatte und Zverev danach Oberwasser zu haben schien. Sein Gegner im Halbfinale ist Marco Cecchinato aus Italien.

Wie schon in seinem Auftaktmacht am Mittwoch gegen Juan Ignacio Londero aus Argentinien, gegen den er 4:1 in Führung gelegen hatte, stieß Zverev nach gutem Beginn auf Probleme: Bisweilen suchte er zu schnell und überhastet die Entscheidung und spielte Garin damit in die Karten. Der 47. der Weltrangliste agierte auf dem langsamen Untergrund solide und geduldig und ließ sich auch nicht verunsichern, als Zverev den zweiten Satz gewann und im entscheidenden Durchgang sogar mit 2:0 und 4:2 bei eigenem Aufschlag vorne lag. Bei 5:4 vergab er zwei Matchbälle.

Dabei war Zverev vor dem Match noch guter Dinge gewesen. "Gott, bin ich froh, wieder in München zu sein", hatte er gerufen, als er sein Auftaktmatch in zwei Sätzen und trotz der Probleme im ersten Durchgang gewonnen hatte. Der Weltranglistendritte hat bislang kein gutes Jahr, die vergangenen drei Wochen auf Sand waren erst recht miserabel gewesen - seine Erleichterung nach dem Erfolg gegen Londero war also allzu verständlich.

Zverev wertete seinen Auftakterfolg in München auch als ersten Schritt in die richtige Richtung. Er ahnte allerdings auch, dass er noch weit entfernt war von seiner Bestform und vom Titel-Hattrick in München. "Es kann noch sehr viel passieren", sagte er. Und doch verhehlte er auch nicht, wie gut es ihm tut, gerade jetzt, wo er eine schwierige Phase erlebt, in München zu sein. Hier, sagte er, fühle er eine "positive Energie". Am Freitag war der Zauber verflogen. In München, hatte Zverev gehofft, werde sich alles zum Guten wenden - doch die Ernüchterung folgte nur zwei Tage nach dem Hoffnungsschimmer.

Champions League, Brose Bamberg: Der deutsche Basketball-Pokalsieger Brose Bamberg hat den Finaleinzug in der Champions League klar verpasst. Das Team von Trainer Federico Perego unterlag im Halbfinale des Final Four dem italienischen Vertreter Virtus Bologna mit 50:67 (28:42). Topscorer der Bamberger war Spielmacher Tyrese Rice mit 21 Punkten, bei Bologna brachte es Kevin Punter für das Team des ehemaligen Bayern-Trainers Sasa Djordjevic ebenfalls auf 21 Zähler. Bamberg trifft am Sonntag im Spiel um Platz drei auf den Verlierer der Halbfinalpartie zwischen Gastgeber Giants Antwerpen und dem 2017er-Champion Iberostar Teneriffa. Bisher gelang es keinem deutschen Team, den von der FIBA veranstalteten Wettbewerb zu gewinnen, der seit der Saison 2016/17 ausgetragen wird.

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