



Erst suchte ein Höhlenarchäologe als erster Mensch nach Hunderten Jahren tief im Boden des Ebersberger Forsts nach historischen Spuren. Nach ihm kletterte SZ-Redakteur Korbinian Eisenberger hinab – und nahm die Leserinnen und Leser mit.
Nicht nur, indem er in seiner Reportage detailreich schreibt, wie die kindskopfgroßen Steine ohne Zement oder Mörtel aufgeschichtet sind, wie es nach wenigen Metern kühl wird und still.


Wahre Geschichten zu erzählen, besondere Menschen vorzustellen, Zusammenhänge aufzuzeigen mit Texten, Bildern und Videos, die sich ergänzen und gemeinsam noch intensiver wirken – das ist die Stärke des Storytellings in München und Bayern.
Denn für die digitalen Projekte braucht es Teamarbeit: Autorinnen und Fotografinnen arbeiten in den Redaktionen in München, Bayern und den Landkreisen eng zusammen, um nach der Vorrecherche gemeinsam vor Ort das Thema auch visuell so umzusetzen, dass sich die Einzelteile wie ein Puzzle zusammenfügen.
Mehr als hundert Digitalprojekte seit Jahresbeginn
Die Redaktionen planen die digitalen Reportagen mit den MRB-Storytelling-Expertinnen, besprechen ganz genau, wie das Thema am besten umgesetzt wird, damit sich die Texte und visuellen Elemente gegenseitig bereichern.
Bei großen Projekten stehen Designer, Illustratorinnen oder Infografikerinnen und auch Entwickler zur Seite: Wie unterstützen eigene Text- oder Hintergrundfarben das Lesererlebnis, wollen wir das Thema – digital und in der Printausgabe – mit Illustrationen interpretieren, zeigen wir anschaulich auf einer Karte, wo künftige Bahntrassen verlaufen und welche Orte betroffen sind?
Und muss für eine Idee erst etwas neu entwickelt, neu programmiert werden?
Etwa beim lokalpolitischen Langzeitprojekt der München-Redaktion: Beim Koalitionstracker haken die Redakteurinnen und Redakteure regelmäßig nach, was wirklich aus dem Versprechen der grün-roten Rathauskoalition in München wurde.
Stagnieren die Projekte, die im Koalitionsvertrag angekündigt wurden? Sind sie vielleicht schon umgesetzt? Und was ist gescheitert?
81 Koalitionsziele hat das München-Team nun schon dreimal überprüft und die Ergebnisse für die Leserinnen und Leser online gestellt (sz.de/muenchentracker).
Nach der Neuprogrammierung des Koalitionstrackers können die Leser nun digital ihre Themen auswählen, etwa Verkehr oder Wohnen, und zugleich nach dem Stand der Projekte filtern – und so etwa nachlesen, warum die Altstadt noch nicht autofrei ist oder ob es nun bezahlbare Wohnungen für Auszubildende gibt.
Symbole wie Pfeile sowie farbige Labels („teilweise umgesetzt“) geben auf einen Blick Orientierung, wie sich ein Vorhaben entwickelt hat.
In Themen eintauchen
Wem die Stadtpolitik zu trocken ist, taucht mit der Starnberger Redaktion ab in den Lieblingssee der Münchner.

Je tiefer man scrollt, desto tiefer ist auch die Lieblingswasserschicht der Tiere. Wobei der Wels bisweilen auftaucht, um kleine Wasservögel zu erbeuten.
Dass ihm aber nachgesagt wird, sogar bayerische Dackel in die Tiefe zu ziehen, gehört ins Reich der Märchen. Lektüre kann beruhigen.
Mehr als hundert digitale Projekte und Reportagen haben die Redaktionen mit dem Storytellingteam in München, Region und Bayern allein seit Jahresanfang präsentiert, von historischen Themen und Gesellschaftskritik bis zu Wiesn-Stücken über Vorfreude und Virenlast (zu finden unter sz.de/digitalprojekte-muenchen-bayern).





Ein sechsköpfiges Team um Klaus Ott, profunder Kenner bayerischen Polit-Klüngels, zeichnete die Verstrickungen beim skandalösen Maskenhandel nach.
Wann boten Alfred Sauter und Georg Nüßlein den Ministerien wie viele Masken an - und wer profitierte noch?
Und wie fädelte Andrea Tandler ihre Millionen-Geschäfte mit den Gesundheitsministerien ein? Nach und nach baut sich das ganze Bild für die Leserinnen und Leser auf, wie der anrüchige, wenn auch nicht illegale Handel zustande kam.
Schwere Kost, leicht verständlich serviert – auch ein Ziel des digitalen Erzählens in München, der Region und Bayern.