Süddeutsche Zeitung

USA:Lawrow und Trump senden Signale der Annäherung

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Der russische Außenminister Sergej Lawrow und US-Präsident Donald Trump senden bei ihrem Treffen im Weißen Haus Signale der Annäherung. Trump beschrieb die Begegnung als "sehr, sehr gut". Das Gespräch habe sich um die Lage in Syrien gedreht. Es sei entscheidend, dass Moskau die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in Zaum halte, sagte Trump.

Der Besuch fällt in eine unruhige Zeit: Seit Wochen wird Trump von möglichen illegalen Kontakten seines Wahlkampfteams nach Russland verfolgt. Das FBI ermittelt. Am Dienstag verkündete Trump dann die Entlassung von FBI-Direktor James Comey und heizte die Debatte damit weiter an.

Gefragt, wie sich die Entlassung Comeys auf ihr Treffen auswirken werde, sagte Lawrow sarkastisch: "Wurde er gefeuert? Sie machen Witze. Sie machen Witze." Trump selbst erklärte, seine Entscheidung habe keinen Einfluss auf das Treffen mit dem russischen Chefdiplomaten.

In seinem Wahlkampf hatte Trump eine Verbesserung der Beziehung zu Moskau in Aussicht gestellt. Seit seinem Amtsantritt haben sich die Spannungen zwischen beiden Ländern allerdings verschärft. Einer der Gründe ist der US-Raketenangriff Anfang April auf einen Stützpunkt der syrischen Regierungsarmee. Russland unterstützt die Truppen von Machthaber Assad.

Journalisten waren bei dem Treffen nicht zugelassen, aber die russische Botschaft postete ein Foto auf Twitter, das Trump mit dem anscheinend ebenfalls anwesenden russischen Botschafter Sergei Kisljak zeigt.

Pikant: Es waren ausgerechnet Kontakte zu dem Botschafter, die den ehemaligen Sicherheitsberater Michael Flynn das Amt gekostet hatten. Die Bilder scheinen zu sagen: Trotz aller Schwierigkeiten - Trump will ein gutes Verhältnis zu Russland.

Lawrow, der bereits seit mehreren Jahren russischer Außenminister ist, hatte Washington seit vier Jahren nicht mehr besucht.

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