Süddeutsche Zeitung

US-Präsident:Trump: Iran sollte Atomprogramm nicht wieder aufnehmen

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US-Präsident Donald Trump hat nach seiner Entscheidung zum Atomabkommen Iran aufgefordert, auf einen Neustart seines Nuklearprogrammes zu verzichten. "Ich würde Iran sehr raten, das Nuklearprogramm nicht wieder zu beginnen", sagte Trump im Weißen Haus. "Wenn sie das tun würden, hätte das sehr ernste Konsequenzen." Aus Iran waren Stimmen laut geworden, die mit dem Abkommen stark limitierte Anreicherung von Uran für zivile Zwecke könnte wieder hochgefahren werden.

Trump sagte weiter, mit dem Ausstieg der USA aus dem 2015 gemeinsam mit Großbritannien, Frankreich, Russland, China und Deutschland mit Teheran erzielten Abkommen verhindere er die Weiterverbreitung von Atomwaffen im Nahen Osten. Die Sanktionen, die der Iran nun zu gewärtigen habe, würden die schärfsten sein, "die wir jemals einem Land auferlegt haben".

Trump führte das iranische Verhalten in den Kriegsgebieten Syriens und Jemens als Beispiel für die Gefährlichkeit Teherans an. "Überall, wo sie involviert sind, gibt es Durcheinander und Tod und wir dürfen das nicht zulassen." Er fügte hinzu: "Sie müssen das Leben verstehen. Denn ich denke, sie verstehen das Leben nicht."

Trump hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass die USA nicht länger an dem 2015 von sechs Ländern mit Iran ausgehandelten Atomabkommen festhalten wollen. Die ausgesetzten Sanktionen würden nun sehr schnell wieder eingeführt. Andere Länder seien "alle sehr glücklich mit meiner Entscheidung", sagte Trump. Tatsächlich hatten alle anderen Unterzeichner-Staaten des Atomabkommens heftige Kritik an der Entscheidung des US-Präsidenten geübt. Die Sanktionen betreffend Energie- und Finanzgeschäften treten nach einer Frist von sechs Monaten, andere nach drei Monaten in Kraft.

Auch zu einer möglichen Nominierung für den Friedensnobelpreis äußerte sich Trump: Er wolle ihn nämlich nicht. Zwar seien alle der Meinung, dass er die Auszeichnung verdiene, sagte er am Rande einer Kabinettssitzung, jedoch: "Was ich will ist ein Sieg für die Welt". Er fügte hinzu: "Das ist der einzige Preis, den ich will." Trumps Vorgänger Barack Obama hatte 2009 den Friedensnobelpreis erhalten.

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