Süddeutsche Zeitung

China:Weiterer Besuch von US-Politikern in Taiwan

Kurz nach Nancy Pelosi reist eine fünfköpfige Delegation aus dem Kongress für zwei Tage in den Inselstaat. Das könnte die Beziehungen zu China erneut belasten.

Knapp zwei Wochen nach dem umstrittenen Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi ist erneut eine US-Delegation in den demokratisch regierten Inselstaat gereist. Wie das Außenministerium in Taipeh am Sonntag bekanntgab, traf eine fünfköpfige Delegation unter Leitung des demokratischen Senators Ed Markey für einen zweitägigen Besuch ein. Demnach werden die US-Politiker auch Taiwans Präsidentin Tsai Ing-Wen treffen. Der Delegation gehört auch ein republikanischer Abgeordneter an.

Der Stopp in Taiwan findet nach Angaben des American Institute in Taiwan im Rahmen einer größeren Reise in die indopazifische Region statt. Bei den Treffen in Taiwan soll es demnach um die Beziehungen zwischen den USA und Taiwan, regionale Sicherheit, Handel, globale Lieferketten oder Klimawandel gehen, hieß es weiter. Taiwan-Reisen niederrangigerer amerikanischer Politiker sind keine Seltenheit, sogar der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des Senats, der Demokrat Bob Menendez, war dieses Jahr schon auf der Insel.

Pelosi hatte vergangene Woche Taiwan besucht. China sieht in dem Besuch eine Provokation und Verletzung der eigenen Souveränität und startete nach ihrer Abreise Manöver in unmittelbarer Nähe der Insel Manöver in einem bislang nie dagewesenem Ausmaß. Zuletzt waren am Samstag 13 chinesische Kampfflugzeuge in den Luftraum Taiwans eingedrungen. Die Regierung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht allen Ländern, die Kontakte mit der demokratisch regierten Insel pflegen oder aufbauen, mit Konsequenzen.

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