Süddeutsche Zeitung

FDP:Katja Suding kündigt Abschied aus der Politik an

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Nach dem von Parteichef Lindner entschiedenen Abgang von Generalsekretärin Teuteberg verliert die FDP-Führung eine weitere Spitzenfrau: Vize-Vorsitzende Suding hört auf.

Die FDP-Politikerin Katja Suding hat ihren Ausstieg aus der Politik angekündigt. Die 44-Jährige will nicht mehr als Chefin der Hamburger Liberalen in der Hansestadt antreten, erklärte sie beim Landesparteitag. Auch auf eine weitere Kandidatur für den Bundestag will sie 2021 verzichten, ebenso stehe sie nicht mehr als stellvertretende Bundesvorsitzende zur Verfügung. "Für mich ist im nächsten Jahr Schluss", sagte Suding.

Mit dieser Ankündigung verliert die FDP eine weitere Frau in der ohnehin von Männern dominierten Parteispitze. Erst Mitte August hatte Parteichef Christian Lindner angekündigt, die bisherige Generalsekretärin Nicole Teuteberg vorzeitig mit dem rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Volker Wissing auszutauschen.

Suding erklärte nun bei ihrer eigenen Rückzugsankündigung, dass sie aus persönlichen Gründen aus der Politik ausscheide. Dies sei "keine Entscheidung gegen die FDP, gegen den Landesverband oder gegen eine Person", sagte Suding. "Mir war immer klar, dass ich mein Berufsleben nicht mit der Politik beenden werde." Sie werde der FDP auch weiter angehören, sagte sie. Früher hatte sie als PR- und Kommunikationsberaterin gearbeitet.

Suding hatte den Hamburger Landesvorsitz 2014 übernommen. 2011 hatte sie die Liberalen zurück in die Hamburger Bürgerschaft geführt. Nach ihrer Wahl in den Bundestag 2017 legte sie ihr Bürgerschaftsmandat nieder.

Kemmerich-Kritikerin Suding geht, Kemmerich bleibt

Bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2020 war die FDP mit 4,9 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Die liberale Schlappe in Hamburg führten Beobachter auch auf den Schlingerkurs von Parteichef Lindner in der Causa Kemmerich zurück.

In Thüringen hatte sich der FDP-Landesvorsitzende Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD kurzzeitig zum Ministerpräsidenten wählen lassen. Katja Suding hatte den Vorgang in Erfurt damals kritisiert. Kemmerich hätte die Wahl nicht annehmen dürfen, sagte die Hamburgerin damals. Nun scheidet Suding 2021 aus der Politik aus, während Kemmerich angekündigt hat, für eine weitere Amtszeit als thüringischer FDP-Chef antreten zu wollen.

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