Süddeutsche Zeitung

SPD:Schröder für Comeback von Sigmar Gabriel

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder plädiert dafür, angesichts der schweren Krise der SPD wieder stärker auf Ex-Außenminister Sigmar Gabriel zu setzen. "Sigmar Gabriel ist vielleicht der begabteste Politiker, den wir in der SPD haben", sagte Schröder dem Spiegel. "Er ist nur in der Partei ein paar Leuten zu fest auf die Füße getreten. Er muss selbst entscheiden, ob er noch einmal eine stärkere Rolle spielen will. Aber die SPD könnte von seinen Fähigkeiten nach wie vor profitieren."

Schröder sprach sich dafür aus, die nächste Kanzlerkandidatur über eine Urwahl zu klären. "Die SPD hat mit der Urwahl gute Erfahrungen gemacht", sagte er. Parteichefin Andrea Nahles sprach der Altkanzler die "ökonomische Kompetenz" ab, die ein Kandidat haben müsse. Zudem kritisierte er Nahles' sprachliche Ausrutscher, etwa die Formulierung "Bätschi". "Das sind Amateurfehler", sagte Schröder: "Sie war damals zwar noch nicht Vorsitzende, aber so drückt man sich einfach nicht aus."

Nahles hatte im Dezember 2017 in einer Bundestagsrede über die Gespräche mit der Union über eine Regierungsbildung gesagt: "Die SPD wird gebraucht. Bätschi, sage ich dazu nur. Und das wird ganz schön teuer. Bätschi, sage ich dazu nur." Einige Wochen zuvor, kurz nach der Bundestagswahl, hatte sie auf die Frage, wie sie sich nach ihrer letzten Kabinettssitzung und vor dem Wechsel an die Spitze der SPD-Bundestagsfraktion fühle, mit Blick auf die Unionskollegen geantwortet: "Ein bisschen wehmütig - und ab morgen kriegen sie in die Fresse!"

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