Süddeutsche Zeitung

Landtagswahl:SPD gewinnt Saarland-Wahl deutlich - absolute Mehrheit möglich

Die Sozialdemokraten erzielen mit Anke Rehlinger mehr als 40 Prozent der Stimmen. Die CDU stürzt ab.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten wird die SPD wieder stärkste Kraft im Landtag von Saarbrücken: Nach der Prognose der Forschungsgruppe Wahlen liegt die CDU mit 27,5 Prozent weit abgeschlagen hinter den Sozialdemokraten und ihrer Spitzenkandidatin Anke Rehlinger. Diese kommen auf 44 Prozent.

Die Grünen liegen mit 6 Prozent, die FDP mit 4,8 Prozent und die AfD mit 5,5 Prozent nahe an der Fünf-Prozent-Marke. Die Linke verfehlt mit 2,5 Prozent deutlich den Einzug ins Parlament.

Seit 1999 stellt die CDU den Ministerpräsidenten im Saarland, seit zehn Jahren regiert sie in einer großen Koalition mit der SPD. Tobias Hans übernahm das Amt 2018, als die damalige Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer als Generalsekretärin nach Berlin wechselte. Bei der letzten Landtagswahl war die CDU noch auf 40,7 Prozent der Stimmen gekommen. Das schlechteste Ergebnis erzielte die CDU im Saarland 1955, damals erhielt sie 25,4 Prozent.

Obwohl das Saarland mit seinen knapp eine Million Einwohner das kleinste deutsche Flächenland ist, hat die Wahl auch bundespolitische Signalwirkung. Denn sie ist die erste, seit Olaf Scholz Kanzler wurde und die CDU mit Friedrich Merz einen neuen Parteichef hat. Zudem bildet sie den Auftakt zu drei weiteren Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein (beide im Mai) und Niedersachen (im Oktober).

Die Wahlbeteiligung in den Wahllokalen war bis zum frühen Nachmittag etwas geringer ausgefallen als vor fünf Jahren: Bis 14 Uhr hatten 28,5 Prozent der 750 000 Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

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