Süddeutsche Zeitung

Zunehmende Spannungen in Asien:Nordkorea bezeichnet Raketentests als Selbstverteidigung

Ein Vertreter der Luftfahrbehörde der Volksrepublik spricht von Reaktion auf direkte Bedrohung durch die USA.

In den vergangenen zwölf Tagen hat Nordkorea sechs Raketentests vorgenommen und damit nicht nur gegen UN-Resolutionen verstoßen, internationale Proteste hervorgerufen und in Teilen Japans eine Alarmierung der Bevölkerung ausgelöst. Als Reaktion haben die USA und Südkorea ebenfalls Raketen in Richtung des Japanischen Meers abgefeuert. Die Sicherheitslage in der Region ist angespannt.

Nordkorea bezeichnet seine Raketentests der vergangenen Tage als Selbstverteidigungsmaßnahme gegen eine direkte Bedrohungen durch die USA. "Sie dienten der Sicherheit unseres Landes und dem regionalen Frieden und haben die weder die zivile Luftfahrt noch die Nachbarländer bedroht", so die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf einen Sprecher der Luftfahrtbehörde.

Nordkorea reagiert auf die Kritik der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO, die die Raketentests als ernsthaftes Sicherheitsrisiko für die Luftfahrt verurteilt hat. Die USA und Südkorea haben ein gemeinsames Seemanöver abgehalten, an denen auch ein amerikanischer Flugzeugträger beteiligt war. Die USS Ronald Reagan sowie begleitende Kriegsschiffe waren als Reaktion auf Nordkoreas Raketenstart in Richtung Japan verlegt worden. Es war das erste Mal seit knapp fünf Jahren, dass eine nordkoreanische Rakete über die japanische Inselgruppe geflogen war. Die Verlegung der Kriegsschiffe stellt eine der schärfsten Reaktionen der Verbündeten seit 2017 auf einen nordkoreanischen Waffentest dar.

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf befördern können.

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