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Minister:Liminski sagt nach iranischem Angriff Israel-Reise ab

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat Nordrhein-Westfalens Minister für Internationales, Nathanael Liminski (CDU), eine für Montag geplante Reise nach Israel abgesagt. Das teilte ein Sprecher des Ministers am Sonntagabend mit. Zuvor hatte die „Rheinische Post“ über die Absage der Reise berichtet.

„Der direkte Angriff des Iran auf Israel unterstreicht auf dramatische Weise die unheilvolle Rolle, die das Mullah-Regime in Teheran in der ganzen Region spielt“, sagte Liminski der Zeitung. „Gleichzeitig hat die erfolgreiche gemeinsame Verteidigung auch mit arabischen Staaten gezeigt, wie belastbar die Partnerschaften Israels mittlerweile sind.“ Die damit offenkundig gewordene Isolation des Iran werfe auch ernsthafte Fragen an die deutsche Iran-Politik auf, so der Minister.

Im Rahmen der Israel-Reise waren laut den Angaben des Ministeriums unter anderem ein Besuch des zerstörten Kibbuz Reim und des Ichilov-Krankenhauses in Tel Aviv geplant. Zudem wollte Liminski Hilfsprojekte für israelische Ortschaften am Gazastreifen besichtigen, die mit Unterstützung nordrhein-westfälischer Kommunen gefördert werden. Auch ein Austausch mit Botschafter Steffen Seibert stand auf dem Programm.

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel in der Nacht auf Sonntag direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Nach Angaben Israels wurden insgesamt rund 300 Geschosse abgefeuert - 99 Prozent davon seien von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen worden.

Die Operation mit dem Titel „Aufrichtiges Versprechen“ war nach iranischer Darstellung ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger iranischer Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

© dpa-infocom, dpa:240415-99-677100/2

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