Süddeutsche Zeitung

Nach Niedersachsen-Wahl:Linke entscheidet über Spitzenkandidatur

Fraktionschef Gysi alleine? Oder mit Wagenknecht? Die Linke entscheidet nach SZ-Informationen will sofort nach der Landtagswahl in Niedersachsen darüber, wer die Sozialisten in die Bundestagswahl führt. Wahrscheinlich bekommt Gysi ein Team.

Die Linke entscheidet am Tag nach der Wahl in Niedersachsen über die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe) aus Parteikreisen werden die Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger sowie der Fraktionschef im Bundestag, Gregor Gysi, am 21. Januar dem Parteivorstand und den Landesvorsitzenden in Berlin den schon länger angekündigten "einvernehmlichen Vorschlag" unterbreiten.

Klar ist, dass die Linke mit Gysi an der Spitze in die Bundestagswahl zieht. Umstritten war allerdings bisher, ob Gysi alleiniger Spitzenkandidat sein soll. Eine von der Parteilinken geforderte Doppelkandidatur mit der stellvertretenden Partei- und Fraktionschefin Sahra Wagenknecht stößt auf den Widerstand Gysis.

Als äußerst wahrscheinlich gilt nun die Variante "Gysi plus". Demnach wäre Gysi, der am 16. Januar 65 Jahre alt wird, Teil eines Teams, aus dem er sich als wählerwirksamster Kandidat heraushebt. Im Gespräch für dieses Team sind vor allem Wagenknecht und Kipping, die jeweils die Themen Wirtschaft und Soziales besetzen könnten. Genannt wurden aber auch der Rüstungsexperte der Linken im Bundestag, Jan van Aken, und Ex-Parteichef Klaus Ernst vom Gewerkschaftsflügel.

Zuvor war bekanntgeworden, dass Wagenknecht in der anstehenden Niedersachsen-Wahl und der Wahlkampfphase davor eine größere Rolle spielen soll. Bei einem Wahlerfolg könnte die Vize-Parteichefin mögliche Koalitionsverhandlungen führen, heißt es, auch von einem möglichen Ministeramt war die Rede.

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