Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Ivy League

Verbund elitärer US-Universitäten, von denen sich einige ein massives Imageproblem verschafft haben.

Von Andrian Kreye

Ursprünglich war die "Ivy League" ein Hochschulsport-Verband aus acht Universitäten an der US-Ostküste, der 1954 gegründet wurde. Der Name kommt aus dem Ritual einer jährlichen Efeupflanzung zur Feier akademischer Exzellenz. Die bekanntesten Universitäten der Liga sind Harvard, Princeton, Yale und Columbia, daneben gehören auch Brown, Cornell, Dartmouth und die University of Pennsylvania dazu. Inzwischen wurde der Begriff erweitert. So gibt es unter anderem "Little Ivies" (die weniger Geld haben), "Southern Ivies" (Eliteunis in den Südstaaten), "Public Ivies" (die besten öffentlichen Hochschulen) sowie "Black Ivies" (die besten Schulen der "Historically Black Colleges", die 1964 gegründet wurden, um die höhere Bildung von Afroamerikanern und Afroamerikanerinnen zu fördern). Technische Hochschulen wie das Massachusetts Institute of Technology oder die Stanford University gehören nicht dazu, obwohl die inzwischen wichtiger sind als Ivy-League-Unis. In den USA steht der Begriff "Ivy League" für eine Bildungselite, der nun wegen ihrer Haltung im Nahostkrieg Antisemitismus vorgeworfen wird und die in rechtspopulistischen Kreisen als Machtblock aus Wall-Street-Geldgier, Hollywood-Arroganz und den Toleranzdiktaten der progressiven Bewegung gesehen wird.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.6317392
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.