Süddeutsche Zeitung

Internationale Beziehungen:Irans Führer beschimpft Saudis als "Idioten"

Irans oberster Führer hat die Monarchen in Saudi-Arabien als "Milchkühe für die Amerikaner" bezeichnet. "Diese Idioten glauben, dass sie mit Geld die Freundschaft der Gegner des Islams gewinnen können", sagte Ajatollah Ali Chamenei laut Nachrichtenagentur Fars.

Er bezog sich damit auf die Waffenbestellungen der Saudis bei US-Firmen in dreistelliger Milliardenhöhe, die während des Besuchs des US-Präsidenten Donald Trump in Riad am vergangenen Wochenende besiegelt wurden.

Das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran sind die wichtigsten Regionalmächte im Nahen und Mittleren Osten und ringen dort um die Vormachtstellung. Die Erzrivalen sind an einigen Konflikten in der Region beteiligt. Die saudischen Führer seien laut Chamenei "ein unfähiger und wertloser Haufen", der das Schicksal einiger Muslime in der Hand habe. Dies werde letztendlich zum Kollaps des Regimes führen, sagte Chamenei, der laut iranischer Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.

Der Iran hatte den Waffendeal der Saudis mit den USA vehement kritisiert. Irans Präsident Hassan Ruhani sagte, die saudischen Führer sollten, statt Waffendeals zu schließen, ihren Bürgern beibringen, was Wahlurnen und demokratische Wahlen sind. Saudi-Arabien hatte die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen, nachdem aufgebrachte Demonstranten im vergangenen Jahr die saudische Botschaft in Teheran gestürmt und Teile des Gebäudes in Brand gesetzt hatten. Auslöser für die Proteste im Iran war die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr im sunnitischen Saudi-Arabien.

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