Süddeutsche Zeitung

Syrien:Iran bestätigt Tod von Revolutionswächtern in Damaskus

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Bei einem Angriff in der syrischen Hauptstadt wird ein vierstöckiges Gebäude vollständig zerstört. Dabei werden Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet. Irans Präsident Ebrahim Raissi droht Israel mit Vergeltung.

Bei einem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach iranischen Angaben mehrere Anhänger der Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden. Das meldete der staatliche Rundfunk am Samstag. Die arabische Abteilung des Senders berichtete, dass zwei hochrangige Berater unter den Toten seien. Das Staatsfernsehen machte Israel für die Attacke verantwortlich.

Nach Informationen der iranischen Nachrichtenagentur Mehr handelte es sich bei den Iranern um Offiziere des IRGC-Geheimdienstes. Ein Verantwortlicher, sein Stellvertreter und zwei weitere Männer sollen bei der Attacke ums Leben gekommen sein.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London meldete, dass bei dem mutmaßlich israelischen Angriff mindestens fünf Menschen getötet wurden. Das angegriffene vierstöckige Gebäude sei völlig zerstört worden. Den Aktivisten zufolge hat es dort ein Treffen Iran-treuer Funktionäre gegeben. Das israelische Militär äußerte sich bislang nicht. Im Bericht der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana hieß es zu dem Angriff, er sei "das Ergebnis einer israelischen Aggression". Auf Bildern in den sozialen Medien war ein zerstörtes Haus an einem Straßenrand zu sehen.

Irans Präsident Ebrahim Raissi drohte Israel mit Vergeltung. Der Angriff werde nicht unbeantwortet bleiben, erklärt Raissi einem Online-Bericht des staatlichen Fernsehens zufolge.

Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens.

Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs infolge des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober mit 1200 Toten ist die Lage in der Region äußerst angespannt. Vor wenigen Tagen feuerten Irans Revolutionswächter als Vergeltung für Terroranschläge und die Tötung eines Generals in Syrien erstmals seit Kriegsbeginn auch Raketen vom eigenen Staatsgebiet auf den Irak, Syrien und Pakistan. Ende Dezember war der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes Mitglied der iranischen Revolutionswächter, in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff getötet worden.

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