Süddeutsche Zeitung

Union und SPD:Regierungsparteien verlieren Tausende Mitglieder

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Die Mitgliederzahlen der Volksparteien sind im letzten Jahr stark gesunken. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Parteizentralen. Am schwersten ist die CDU betroffen. Sie hat seit Jahresbeginn 2018 rund 11 000 Mitglieder verloren. Bei der SPD sank die Mitgliederzahl weniger stark, sie verlor rund 5 000 Mitglieder. Auch die CSU verbuchte ein Minus von rund 2 000 Mitgliedern.

Damit setzte sich im letzten Jahr ein langer Negativ-Trend bei den Volksparteien fort. Seit Anfang der 90er Jahre haben die Volksparteien im Schnitt die Hälfte ihrer Mitglieder verloren.

Die Grünen können sich dagegen über ein Rekordhoch an neuen Mitgliedern freuen. Rund 10 000 Eintritte konnte die Partei im letzten Jahr verzeichnen, sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner der Welt. Damit haben die Grünen nun 75.311 Mitglieder.

Es ist der größte Anstieg an Mitgliederzahlen seit Gründung der Partei. Vor allem der Anstieg von 19,1 Prozent in Ostdeutschland (ohne Berlin) ist für die Grünen wichtig. Hier waren sie bisher vergleichsweise schwach vertreten, und in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sind dieses Jahr Landtagswahlen. In Brandenburg lag der Anstieg sogar bei 26 Prozent, sagte Kellner der Welt. Er führt den Zulauf auf die AfD zurück: "Das Auftauchen von AfD und Pegida hat die Menschen wachgerüttelt. Sie wollen sich für Demokratie, für Weltoffenheit engagieren."

Außerdem wird die Partei etwas weiblicher und jünger. Der Frauenanteil sei leicht von 39,8 Prozent auf 40,5 Prozent gestiegen. Das Durchschnittsalter ist von 49,5 auf glatte 49 Jahre gesunken.

Die anderen Oppositionsparteien wuchsen weniger stark. Die AfD gewann letztes Jahr 6000 neue Mitglieder, die FDP 1000. Die Linke stagnierte.

In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, die AfD habe nur 1000 neue Mitglieder. Richtig sind 6000. Die Partei hat ihre Angaben vom Vortag gegenüber der dpa entsprechend korrigiert.

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