Süddeutsche Zeitung

AfD:Von Storch: Islam nicht mit dem Grundgesetz vereinbar

Lesezeit: 1 min

Die Alternative für Deutschland (AfD) will eine deutlich islamkritische Politik zu einem Schwerpunkt ihres Parteiprogramms machen. Das geht aus Aussagen der AfD-Politiker Beatrix von Storch und Alexander Gauland gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ( FAS) hervor.

"Der Islam ist an sich eine politische Ideologie, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist", sagte die stellvertretende Parteivorsitzende und Europaabgeordnete von Storch der Zeitung.

Auf ihrem Parteitag in zwei Wochen in Stuttgart will die AfD demnach den Anti-Islam-Kurs in ihrem ersten Parteiprogramm beschließen. Dabei soll es auch darum gehen, Symbole des Islams aus der Öffentlichkeit zu verbannen. "Wir sind für ein Verbot von Minaretten, von Muezzins und für ein Verbot der Vollverschleierung", erklärte von Storch. Diese Forderungen würden im Programmentwurf des Bundesvorstands erhoben.

Von Storch vertrat die Auffassung, der Islam könne in Deutschland keine Heimat finden. "Viele Muslime gehören zu Deutschland, aber der Islam gehört nicht zu Deutschland." Die AfD forderte demnach, dass Koranschulen und Moscheen schärfer kontrolliert und gegebenenfalls geschlossen werden. Es sei notwendig, "den Wildwuchs von islamischen Religionslehrern und Koranschulen, die privat finanziert werden, zu stutzen."

Gauland: Euro-Islam gibt es in Wirklichkeit nicht

Ähnlich äußerte sich der AfD-Fraktionschef im Brandenburger Landtag und ebenfalls stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Gauland: "Der Islam ist keine Religion wie das katholische oder protestantische Christentum, sondern intellektuell immer mit der Übernahme des Staates verbunden. Deswegen ist die Islamisierung Deutschlands eine Gefahr", so Gauland.

Gauland wandte sich zudem gegen die Vorstellung, dass es neben der fundamentalen Ausrichtung des Islams auch einen aufgeklärten Islam gebe, der mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar sei. "Wir sind ein christlich-laizistisches Land, der Islam ist ein Fremdkörper. Einen Euro-Islam gibt es in Wirklichkeit nicht", sagte der stellvertretende AfD-Vorsitzende.

Zu Koranschulen sagte Gauland, es müsse Kontrollen geben, wer die Schulen finanziere und wer dort lehre. Das gelte vor allem für Moscheen, in denen Imame aus Saudi-Arabien predigten und die von dort auch bezahlt würden: "Nur wenn diese Verbindungen offengelegt werden, können die Verbindungen zu den Befürwortern einer strengen Religionsausübung in Saudi-Arabien gekappt werden", so Gauland.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2952918
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/kna
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.